Das Europaparlament hat sich für mehr Verbraucherrechte ausgesprochen. Die Abgeordneten stimmten am Mittwoch in Straßburg mit großer Mehrheit einer Einigung zu, die Unterhändler Anfang des Monats mit den EU-Staaten erzielt hatten. Der europäische Verbraucherschutzverband Beuc begrüßte das Votum. "Behörden werden mehr Zähne haben, um Verbraucher zu schützen", sagte Generaldirektorin Monique Goyens. Bislang würden Verbraucherrechte nur schlecht durchgesetzt.
Die Änderungen sehen unter anderem vor, dass Unternehmen, die ihre Kunden betrügen, künftig höhere Strafen fürchten müssen. Bei weitreichenden unlauteren Geschäftspraktiken sollen mindestens vier Prozent des Jahresumsatzes im jeweiligen Land fällig werden können. Bislang hatten die nationalen Verbraucherschutzbehörden in derlei Fällen vergleichsweise wenig Schlagkraft.
Darüber hinaus sollen doppelte Qualitätsstandards von Produkten in Europa verboten werden. Kunden, die auf Online-Marktplätzen einkaufen, sollen zudem besser darüber informiert werden, ob sie Geschäfte mit einem Händler oder einer Privatperson machen.
Bevor die neuen Regeln in Kraft treten, müssen die EU-Staaten noch zustimmen. Anschließend haben die Länder zwei Jahre Zeit, die Vorgaben in nationales Recht umzusetzen./wim/DP/mis
AXC0189 2019-04-17/15:01