WTO-Chef Roberto Azevêdo hat die großen Handelsnationen zum Einlenken bei ihren Handelsstreitigkeiten aufgerufen. "Es ist zwingend notwendig, dass jetzt gehandelt wird, um auf die entscheidenden Herausforderungen, die vor uns liegen, zu reagieren", sagte der Generaldirektor der Welthandelsorganisation (WTO) am Donnerstag in Genf.
Das geplante Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping beim G20-Gipfel in Japan sei ein gutes Zeichen. Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt sind seit Monaten in einen erbitterten Handelskonflikt verstrickt. Die US-Regierung hat die Hälfte aller chinesischen Importe mit Zöllen belegt. Das G20-Treffen findet am 28. und 29. Juni in Osaka statt.
Bei Handelsschranken gebe es keine Gewinner, sagte Azevêdo: "Jeder verliert, auch diejenigen am oberen Ende der Nahrungskette." Er habe kein bilaterales Treffen mit Trump beim G20-Gipfel geplant.
Der brasilianische Diplomat betont stets, er bewerte als WTO-Chef Maßnahmen einzelner Mitgliedsländer nicht. Er schaue nur auf die Folgen für den Welthandel. Leider gebe es immer mehr Handelsbeschränkungen, und eine Umkehr des Trends sei nicht in Sicht. Dadurch würden aber die internationalen Lieferketten gestört, Investoren hielten sich zurück, Unsicherheiten würden größer und das drücke auf den Welthandel und das Weltwirtschaftswachstum. "Es ist keine Situation, in der irgendjemand gewinnt", sagte Azevêdo./oe/DP/fba
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