Der russische Regierungschef Dmitri Medwedew reist am Montag nach Bulgarien, um über Energieprojekte zu sprechen. Das EU-Land bemüht sich um einen Anschluss an die russisch-türkische Pipeline Turkish Stream. Die Abzweigung durch das Balkanland soll nach Sofias Plänen von der bulgarisch-türkischen bis zur serbischen Grenze verlaufen. Auf Medwedews Programm in Sofia stehen Vier-Augen-Gespräche mit seinem Kollegen Boiko Borissow und mit Staatspräsident Rumen Radew. Um bilaterale Kooperation im Energiesektor, in der Wirtschaft und im Tourismus soll es auch bei den Treffen der Delegationen beider Länder gehen.
Anlass von Medwedews Visite ist der bulgarische Nationalfeiertag am 3. März, der an die Befreiung Bulgariens von den Türken im Jahr 1878 im Zuge der russisch-türkischen Kriege erinnert. Der bulgarische Staatschef Radew sowie Regierungschef Borissow hatten im Mai 2018 Moskau besucht. Wegen Bulgariens Baustopp für das Atomkraftwerkprojekt mit Russland bei Belene an der Donau und nach dem Aus für die Erdgasleitung South Stream, an die auch Bulgarien angebunden werden sollte, war es zu Verstimmungen zwischen beiden Ländern gekommen. Im einstigen Ostblock galt Bulgarien als engster Verbündeter Moskaus./el/DP/he
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