Luzern (ots) -
- Hinweis: Bildmaterial wird via KEYSTONE-Netzwerk verbreitet
und steht zum kostenlosen Download bereit unter:
http://www.presseportal.ch/de/nr/100000088 -
Nach acht Jahren Krieg ist humanitäre Hilfe in und um Syrien
weiterhin überlebenswichtig. Caritas Schweiz hat in den letzten acht
Jahren über 40 Millionen Franken eingesetzt und investiert nun
vermehrt in Bildung und Einkommensförderung. Caritas sieht auch die
Schweiz in der Pflicht, ihr Engagement langfristig und strukturell
anzulegen. Der Bund soll die über die letzten Jahre bei der
Entwicklungszusammenarbeit eingesparten Mittel dafür einsetzen, den
Menschen in Syrien und den Nachbarländern Arbeit und Einkommen im
Baubereich zu bieten.
Nach acht Jahren Syrienkrieg vermindert sich die militärische
Aktivität in vielen Gebieten Syriens. Die Aufmerksamkeit der
Öffentlichkeit geht zurück. Dies lenkt von der weiterhin prekären
humanitären Lage ab. Das Land ist zerbombt, die Infrastruktur
zerstört, das staatliche Bildungswesen ist vielerorts
funktionsuntüchtig, es fehlt der Schutz vor Gewalt. Millionen
Menschen sind intern vertrieben. Innerhalb Syriens sind noch immer
11,7 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Weiterhin halten sich mehr als fünf Millionen registrierte
Flüchtlinge aus Syrien in den Nachbarländern auf. Die
Aufnahmebereitschaft der Bevölkerung und der Regierungen im Libanon
und in Jordanien verringert sich zunehmend, die Grenzen der
Belastbarkeit zeichnen sich ab und ein Kollaps der sozialen
Unterstützungssysteme wird befürchtet.
In diesem Licht erscheinen die Auswirkungen des Syrienkonflikts
auf die Schweiz als gering. Die Zahl der Asylgesuche ging in den
letzten zwei Jahren stark zurück, hauptsächlich aufgrund der
rigorosen Abschottung, welche die EU betreibt und die Schweiz
mitträgt. Asylgesuche von Syrerinnen und Syrern machen derzeit 9
Prozent aller Asylgesuche aus. Obwohl absehbar ist, dass die Menschen
für lange Zeit nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren können, enthält
die Schweiz ihnen den Flüchtlingsstatus vor und gewährt nur eine
vorläufige Aufnahme.
Die Hilfe der Caritas für syrische Kriegsvertriebene
Caritas Schweiz hat seit Ausbruch des Krieges humanitäre Projekte
in Syrien und in den Nachbarstaaten Libanon und Jordanien im Umfang
von 44 Millionen Franken realisiert. Zur Not- und Überlebenshilfe
kommen Bildungsmassnahmen zugunsten von Flüchtlingskindern sowie
Massnahmen zur Einkommensförderung und Schaffung von Lebensgrundlagen
dazu. Mit ihren Hilfsmassnahmen erreichte die Caritas seit 2012
insgesamt etwa 566 000 Personen. Caritas Schweiz plant nun geeignete
Ausbildungsprojekte, die Betroffene befähigen, ihre Wohnverhältnisse
zu verbessern und ihr eigenes Dach über dem Kopf instand zu setzen.
Die Verpflichtung für die Schweiz, mehr zu tun
Acht Jahre Syrienkrieg stellt auch die Schweiz vor die
Verpflichtung mehr zu tun, als punktuell Projekte der humanitären
Hilfe zu finanzieren. Um die Sozialhilfesysteme im Libanon und in
Jordanien vor dem Kollaps zu bewahren, muss die Schweiz einen
wesentlich höheren Beitrag in Form von Cash-Programmen leisten, damit
die enorm defizitären staatlichen Budgets entlastet werden. Auch
braucht es einen grossen Ausbau der Investitionen in die Grund- und
Berufsausbildung, da die Schulsysteme im Libanon und in Jordanien
völlig überlastet sind.
Um die Situation von syrischen Flüchtlingen in der Schweiz zu
verbessern, soll sich die Schweiz dafür engagieren, sichere
Fluchtwege zu schaffen und Länder wie den Libanon, die besonders
viele Geflüchtete beherbergen, zu entlasten. Der Bundesrat soll darum
die Zusagen für die Aufnahme von Resettlement-Flüchtlingen stark
erhöhen. Den 8000 Syrerinnen und Syrern, die mit dem Status einer
vorläufigen Aufnahme in der Schweiz leben, soll der Flüchtlingsstatus
zuerkannt werden.
Die Schweiz ist aber auch zu langfristiger und strukturell
angelegter Hilfe für Syrien aufgefordert. Millionen Gebäude müssen
neu gebaut werden. Volkswirtschaftlich wird der Baubereich in den
nächsten 25 Jahren der allerwichtigste Sektor sein. Hier wird es am
ehesten möglich sein, ein Einkommen zu erzielen. Es wird in Zukunft
Hunderttausende junger Arbeitskräfte brauchen, die über Fähigkeiten
in Bauberufen verfügen. Diese Chance muss genutzt werden.
Die Schweiz verfügt über grosses Wissen im Baubereich. Sie verfügt
über ausgezeichnete Ausbildungsstätten und über bewährte Lehrgänge.
Caritas fordert, dass die Schweiz sich in diesem Bereich mit jährlich
mindestens 20 Millionen Franken engagiert. Damit können Lehrkräfte
bezahlt und Ausbildungszentren eingerichtet werden. Die Schweiz soll
dazu eine Verpflichtung von mindestens 10 Jahren eingehen und
entsprechende Zusammenarbeitsverträge abschliessen. Es ist davon
auszugehen, dass auch Firmen des Bausektors für ein Engagement zu
gewinnen wären und die Fachausbildung personell und finanziell
unterstützen würden.
«Das Geld ist da, Herr Bundesrat Cassis. Jetzt können Sie
handeln.»
Caritas Schweiz hofft, dass Bundesrat Cassis diese Chance erkennt
und alles daransetzt, um mit einem Schweizer Ausbildungsprogramm für
Tätigkeiten vor Ort Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und den Menschen
auf Jahrzehnte hinaus gute wirtschaftliche Perspektiven zu
verschaffen. Geld dafür ist vorhanden. Die Ausgaben der Schweiz für
die öffentliche Entwicklungszusam-menarbeit sind in den letzten
Jahren laufend gesunken, im Flüchtlingsbereich um fast 400 Milli-onen
Franken. Caritas fordert Bundesrat Cassis auf, diese ungenutzten
Mittel beim Finanzdepar-tement einzufordern und sie vor Ort in
Syrien, im Libanon und in Jordanien, einzusetzen.
Originaltext: Caritas Schweiz / Caritas Suisse
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100000088
Medienmappe via RSS: http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100000088.rss2
Kontakt:
Hinweis an die Redaktionen:
Für weitere Auskünfte steht Ihnen Stefan Gribi, Leiter Abteilung
Kommunikation, Tel 041 419 22 37, E-Mail sgribi@caritas.ch zur
Verfügung. Interviews mit Hugo Fasel und weiteren Caritas-Vertretern
sind möglich.
Unter dem Link www.caritas.ch/fotos finden sich Bilder in
Druckauflösung zum Download. Auf Anfrage stehen auch Videoaufnahmen
zur Verfügung.
- Hinweis: Bildmaterial wird via KEYSTONE-Netzwerk verbreitet
und steht zum kostenlosen Download bereit unter:
http://www.presseportal.ch/de/nr/100000088 -
Nach acht Jahren Krieg ist humanitäre Hilfe in und um Syrien
weiterhin überlebenswichtig. Caritas Schweiz hat in den letzten acht
Jahren über 40 Millionen Franken eingesetzt und investiert nun
vermehrt in Bildung und Einkommensförderung. Caritas sieht auch die
Schweiz in der Pflicht, ihr Engagement langfristig und strukturell
anzulegen. Der Bund soll die über die letzten Jahre bei der
Entwicklungszusammenarbeit eingesparten Mittel dafür einsetzen, den
Menschen in Syrien und den Nachbarländern Arbeit und Einkommen im
Baubereich zu bieten.
Nach acht Jahren Syrienkrieg vermindert sich die militärische
Aktivität in vielen Gebieten Syriens. Die Aufmerksamkeit der
Öffentlichkeit geht zurück. Dies lenkt von der weiterhin prekären
humanitären Lage ab. Das Land ist zerbombt, die Infrastruktur
zerstört, das staatliche Bildungswesen ist vielerorts
funktionsuntüchtig, es fehlt der Schutz vor Gewalt. Millionen
Menschen sind intern vertrieben. Innerhalb Syriens sind noch immer
11,7 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Weiterhin halten sich mehr als fünf Millionen registrierte
Flüchtlinge aus Syrien in den Nachbarländern auf. Die
Aufnahmebereitschaft der Bevölkerung und der Regierungen im Libanon
und in Jordanien verringert sich zunehmend, die Grenzen der
Belastbarkeit zeichnen sich ab und ein Kollaps der sozialen
Unterstützungssysteme wird befürchtet.
In diesem Licht erscheinen die Auswirkungen des Syrienkonflikts
auf die Schweiz als gering. Die Zahl der Asylgesuche ging in den
letzten zwei Jahren stark zurück, hauptsächlich aufgrund der
rigorosen Abschottung, welche die EU betreibt und die Schweiz
mitträgt. Asylgesuche von Syrerinnen und Syrern machen derzeit 9
Prozent aller Asylgesuche aus. Obwohl absehbar ist, dass die Menschen
für lange Zeit nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren können, enthält
die Schweiz ihnen den Flüchtlingsstatus vor und gewährt nur eine
vorläufige Aufnahme.
Die Hilfe der Caritas für syrische Kriegsvertriebene
Caritas Schweiz hat seit Ausbruch des Krieges humanitäre Projekte
in Syrien und in den Nachbarstaaten Libanon und Jordanien im Umfang
von 44 Millionen Franken realisiert. Zur Not- und Überlebenshilfe
kommen Bildungsmassnahmen zugunsten von Flüchtlingskindern sowie
Massnahmen zur Einkommensförderung und Schaffung von Lebensgrundlagen
dazu. Mit ihren Hilfsmassnahmen erreichte die Caritas seit 2012
insgesamt etwa 566 000 Personen. Caritas Schweiz plant nun geeignete
Ausbildungsprojekte, die Betroffene befähigen, ihre Wohnverhältnisse
zu verbessern und ihr eigenes Dach über dem Kopf instand zu setzen.
Die Verpflichtung für die Schweiz, mehr zu tun
Acht Jahre Syrienkrieg stellt auch die Schweiz vor die
Verpflichtung mehr zu tun, als punktuell Projekte der humanitären
Hilfe zu finanzieren. Um die Sozialhilfesysteme im Libanon und in
Jordanien vor dem Kollaps zu bewahren, muss die Schweiz einen
wesentlich höheren Beitrag in Form von Cash-Programmen leisten, damit
die enorm defizitären staatlichen Budgets entlastet werden. Auch
braucht es einen grossen Ausbau der Investitionen in die Grund- und
Berufsausbildung, da die Schulsysteme im Libanon und in Jordanien
völlig überlastet sind.
Um die Situation von syrischen Flüchtlingen in der Schweiz zu
verbessern, soll sich die Schweiz dafür engagieren, sichere
Fluchtwege zu schaffen und Länder wie den Libanon, die besonders
viele Geflüchtete beherbergen, zu entlasten. Der Bundesrat soll darum
die Zusagen für die Aufnahme von Resettlement-Flüchtlingen stark
erhöhen. Den 8000 Syrerinnen und Syrern, die mit dem Status einer
vorläufigen Aufnahme in der Schweiz leben, soll der Flüchtlingsstatus
zuerkannt werden.
Die Schweiz ist aber auch zu langfristiger und strukturell
angelegter Hilfe für Syrien aufgefordert. Millionen Gebäude müssen
neu gebaut werden. Volkswirtschaftlich wird der Baubereich in den
nächsten 25 Jahren der allerwichtigste Sektor sein. Hier wird es am
ehesten möglich sein, ein Einkommen zu erzielen. Es wird in Zukunft
Hunderttausende junger Arbeitskräfte brauchen, die über Fähigkeiten
in Bauberufen verfügen. Diese Chance muss genutzt werden.
Die Schweiz verfügt über grosses Wissen im Baubereich. Sie verfügt
über ausgezeichnete Ausbildungsstätten und über bewährte Lehrgänge.
Caritas fordert, dass die Schweiz sich in diesem Bereich mit jährlich
mindestens 20 Millionen Franken engagiert. Damit können Lehrkräfte
bezahlt und Ausbildungszentren eingerichtet werden. Die Schweiz soll
dazu eine Verpflichtung von mindestens 10 Jahren eingehen und
entsprechende Zusammenarbeitsverträge abschliessen. Es ist davon
auszugehen, dass auch Firmen des Bausektors für ein Engagement zu
gewinnen wären und die Fachausbildung personell und finanziell
unterstützen würden.
«Das Geld ist da, Herr Bundesrat Cassis. Jetzt können Sie
handeln.»
Caritas Schweiz hofft, dass Bundesrat Cassis diese Chance erkennt
und alles daransetzt, um mit einem Schweizer Ausbildungsprogramm für
Tätigkeiten vor Ort Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und den Menschen
auf Jahrzehnte hinaus gute wirtschaftliche Perspektiven zu
verschaffen. Geld dafür ist vorhanden. Die Ausgaben der Schweiz für
die öffentliche Entwicklungszusam-menarbeit sind in den letzten
Jahren laufend gesunken, im Flüchtlingsbereich um fast 400 Milli-onen
Franken. Caritas fordert Bundesrat Cassis auf, diese ungenutzten
Mittel beim Finanzdepar-tement einzufordern und sie vor Ort in
Syrien, im Libanon und in Jordanien, einzusetzen.
Originaltext: Caritas Schweiz / Caritas Suisse
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100000088
Medienmappe via RSS: http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100000088.rss2
Kontakt:
Hinweis an die Redaktionen:
Für weitere Auskünfte steht Ihnen Stefan Gribi, Leiter Abteilung
Kommunikation, Tel 041 419 22 37, E-Mail sgribi@caritas.ch zur
Verfügung. Interviews mit Hugo Fasel und weiteren Caritas-Vertretern
sind möglich.
Unter dem Link www.caritas.ch/fotos finden sich Bilder in
Druckauflösung zum Download. Auf Anfrage stehen auch Videoaufnahmen
zur Verfügung.