Für die Versorgung von Kassenpatienten können bundesweit deutlich mehr Praxisstandorte entstehen als bisher vorgesehen. Das geht aus neuen Regeln für die Bedarfsplanung hervor, die der zuständige Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken am Donnerstag in Berlin beschloss. Zusätzlich zu 3440 derzeit freien Arztsitzen gibt es demnach 3470 neue Niederlassungsmöglichkeiten. Dies sei ein wichtiger Beschluss, der eine "noch wohnortnähere" Versorgung ermögliche, sagte der G-BA-Vorsitzende Josef Hecken. Die Versorgung könne außerdem genauer an das Krankheitsgeschehen in den Regionen angepasst werden.
Beschlossen wurde nun ein neuer Rahmen für die Bedarfsplanung, die aber konkret auf Landesebene umgesetzt wird. Dabei geht es um die Zahl und die regionale Verteilung sogenannter Vertragsarztsitze für Hausärzte, Fachärzte und Psychotherapeuten mit einer Zulassung für die Versorgung gesetzlich versicherter Patienten. Vergrößert werden nun die Möglichkeiten, vom bundesweiten Rahmen vor Ort abzuweichen.
Unter den zusätzlich möglichen Arztsitzen sind den Angaben zufolge 1146 für Hausärzte, 776 für Psychotherapeuten, 476 für Nervenärzte und 401 für Kinder- und Jugendärzte. Hecken betonte aber: "Mit den neuen Niederlassungsmöglichkeiten haben wir noch keinen einzigen neuen Arzt am Patienten." Bereits heute seien mehr als 2700 Hausarztsitze unbesetzt, nun kämen fast 1150 weitere dazu./sam/DP/fba
AXC0242 2019-05-16/16:09