Von Thomas Rossmann
ZÜRICH (Dow Jones)--Der Schweizer Aktienmarkt hat sich am Dienstag von der positiven Entwicklung an den europäischen Börsen abgekoppelt und mit einem leichten Minus geschlossen. Hier belasteten vor allem Abgaben bei den Index-Schwergewichten Nestle, Roche und Novartis, die zwischen 0,5 und 2,1 Prozent verloren. Händler sprachen von leichten Gewinnmitnahmen bei den defensiven Werten, die am Vortag mit den anhaltenden Sorgen um die Handelskonflikte noch zu den größten Gewinnern gehört hatten.
Die Börsen wurden von Zinssenkungsspekulationen gestützt. Denn die schwelenden Handelsstreitigkeiten haben bereits stark auf das globale Wachstum gedrückt und befeuern bei den Investoren die Spekulationen um eine baldige Zinssenkung in den USA. Der Markt erwartet mittlerweile mit einer Wahrscheinlichkeit von über 60 Prozent eine erste Leitzinssenkung bereits im Juli.
Der SMI verlor 0,1 Prozent auf 9.598 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich zwölf Kursgewinner und acht -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 55,97 (zuvor: 51,93) Millionen Aktien. Gesucht waren im SMI dagegen die Bankenwerte, die am Vortag noch mit den weiter fallenden Renditen unter Druck gestanden hatten. Die Aktie der UBS kletterte um 2,2 Prozent und für Credit Suisse ging es um 2,7 Prozent nach oben.
Außerhalb des SMI stiegen die Papiere von Julius Bär um 3,3 Prozent. Stützend wirkte hier der Einstieg der Sovereign Wealth Funds von Singapur (GIC), der sich mit 3,04 Prozent an der Schweizer Bank beteiligt hat. Der Staatsfonds scheint auf eine erfolgreiche Trendwende zu setzen, hieß es am Markt. Die Bank of America-Merrill Lynch hatte die Julius-Bär-Aktie erst unlängst auf "Neutral" gesenkt und auf einen anziehenden makroökonischen Gegenwind verwiesen.
Für die Papiere des Backwarenherstellers Aryzta ging es nach den Ergebnissen für das dritte Quartal um 13 Prozent nach unten. Die Davy-Analysten sahen in den Zahlen gegenläufige Entwicklungen. In Europa habe sich das Geschäft überdurchschnittlich entwickelt, was durch schwächere Volumina in Nordamerika kompensiert worden sei. Der letztgenannte Trend dürfte für ein paar Quartale anhalten.
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June 04, 2019 11:44 ET (15:44 GMT)
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