Die Pläne der meisten Staaten im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens reichen einem neuen Bericht zufolge nicht aus, um die schneller werdende Erderhitzung zu bremsen. Fast drei Viertel der 184 Zusagen zum Einsparen von Treibhausgasen, die Länder eingereicht haben, sind demnach nicht ehrgeizig genug. Gemessen an dem Ziel, den Ausstoß bis 2030 um mindestens 40 Prozent zu reduzieren, seien nur die 28 EU-Staaten gemeinsam und sieben weitere Länder auf Kurs, heißt es in der Auswertung von fünf Autoren, von denen vier für den Weltklimarat IPCC gearbeitet haben. Den Bericht veröffentlichte die US-Organisation Universal Ecological Fund.
Im Fokus stehen vier Staaten, die zusammen mehr als die Hälfte der weltweiten Treibhausgase ausstoßen: China und Indien wollen den Ausstoß bis 2030 lediglich langsamer ansteigen lassen als das Wirtschaftswachstum. Die USA verabschieden sich aus dem Abkommen. Und Russland hat noch nicht mal Zusagen eingereicht.
Im Pariser Abkommen haben sich fast alle Staaten der Welt das Ziel gesetzt, die Erderhitzung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen, um katastrophale Folgen wie Hitzewellen und Dürren, extreme Regenfälle und den Anstieg der Meeresspiegel zu begrenzen. Alle fünf Jahre sollen die nationalen Klimaschutzbeiträge nachgeschärft werden, so dass die Weltgemeinschaft insgesamt immer ehrgeiziger wird. 2020 ist es soweit, dann sollen neue Pläne auf den Tisch.
"Die Zusagen sind schlicht viel zu wenig und zu spät", kommentierte Co-Autor Robert Watson, der bis 2002 zum Vorstand des Weltklimarats gehört hatte. "Sogar wenn alle freiwilligen Klima-Zusagen voll umgesetzt werden, erreichen sie nur die Hälfte dessen, was notwendig ist, um die Beschleunigung des Klimawandels im nächsten Jahrzehnt zu begrenzen."/ted/DP/fba
AXC0348 2019-11-05/18:05