FRANKFURT (Dow Jones)--Sidley Austin wird für Bayer die Affäre um Listen mit Unterstützern und Kritikern des übernommenen Saatgutherstellers Monsanto aufarbeiten. Die internationale Anwaltskanzlei bekam jetzt ein entsprechendes Mandat, wie der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern mitteilte. Bayer geht nach aktuellem Stand davon aus, dass für sieben europäische Länder sowie für EU-Institutionen solche Listen existieren. Genannt wurden neben Frankreich und Deutschland auch Italien, die Niederlande, Polen, Spanien und Großbritannien.
Sidley Austin soll nun klären, ob es noch weitere Listen gibt und die dort verzeichneten Personen informieren, was genau dort über sie gespeichert wurde. Vor knapp zwei Wochen war zunächst bekannt geworden, dass Monsanto in Frankreich umfangreiche Kritikerlisten geführt hat. Erstellt worden waren sie von der PR-Agentur FleishmanHillard, die auch für Bayer tätig ist. Bayer hat sich entschieden, die Dienste der Agentur im Bereich von Communications und Public Affairs "bis auf Weiteres" nicht mehr in Anspruch zu nehmen, nicht jedoch im Marketing.
Bayer hat sich mit der Monsanto-Übernahme große Risiken eingehandelt, vor allem in den USA. Der Kurs der Bayer-Aktie ist massiv eingebrochen, weil in den USA tausende Krebskranke wegen des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat Klage eingereicht haben. Aufgrund der unkalkulieren Monsanto-Risiken haben die Aktionäre Konzernchef Werner Baumann auf der Hauptversammlung Ende April die Entlastung verweigert.
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May 21, 2019 04:22 ET (08:22 GMT)
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