Die Europawahlen haben im Ergebnis ebenso geschockt wie überrascht und schon am Dienstag wusste niemand, wo die Konsequenzen liegen könnten. Die Börse reagierte darauf mit einem Auf und Ab der Gefühle, ohne reale Fakten. Ein kurzer Rückblick: Vom 2.1. bis zur ersten Maiwoche legte der DAX rd. 18 % zu, die europäischen Pendants in etwa in der gleichen Größe. Dem folgte im Mai eine Konsolidierung von ca. 3 - 5 % von der Spitze gerechnet und war auf dem Terminkalender durch die Europawahl eigentlich schon begrenzt. Durch die Ergebnisse der Wahl sind jedoch einige Akzente anders zu setzen. Zunächst scheidet Großbritannien schon vorab mit dem Rücktritt von May aus der Diskussion aus, die bis Oktober offenbleibt. Die Wiener Ereignisse sind nur eine Randerscheinung, aber mit Kurz scheidet ein Regierungschef aus, der für eine Reform der EU nachhaltig plädiert. Als sicher gilt inzwischen auch, dass der deutsche Kandidat Weber nur eine sehr kleine Chance hat, EU-Kommissar zu werden. Was nun?
Berlin ist das Epizentrum. Egal, wer deutscher Kanzler ist, bleibt oder wird, muss nun die weiteren Richtlinien für die europäische Wirtschafts- und Klimapolitik klar definieren. Allein die ungeheure Resonanz, die dieses Thema in Deutschland gefunden hat, führt dazu, dass es zu ähnlichen öffentlichen Demonstrationen kommt wie 1968 aus politischer Sicht und in den 70er-Jahren in verschiedenen Formen rund um das Stichwort Gorleben. Kanzler kann deshalb nur der sein und bleiben, der dieses Thema definitiv konkret angeht. Dazu reicht die Kompetenz von Angela Merkel nicht.
Wer spielt auf die Zukunft? Da die deutsche Energiewende im Moment keinen Sprengstoff enthält, wird es voraussichtlich die Autoindustrie sein. Wie die deutsche Regierung dies angeht, mag umstritten sein. Eine erhöhte Autoprämie gehört dazu. Wie in anderen Märkten auch: Es geht in diesen Fällen um die kritische Größe. Gelingt es mit dieser Prämie, eine Stückzahl von 100.000 in Deutschland zu verkaufen, entsteht nach alter Regel ein Progressionseffekt. Landläufig formuliert: Ein Modetrend. Dann entdecken die Deutschen das E-Mobil genauso wie andere technische Finessen der Vergangenheit, den PC oder das Smartphone: Jeder will eins haben. Das war übrigens beim Farb-TV nicht anders.
Entscheidend sind entweder Ideen oder Impulse, der, der sie setzt oder auslöst. Das wird die DAX- Wette der nächsten Monate sein.
Die Grünen sind die Wahlgewinner. Doch sie verfügen über keine Fachleute, die dies auch umsetzen können und sie benötigen einen Partner dazu - sowohl politisch wie administrativ. Die SPD ist dafür nur sehr schlecht gerüstet, bestes Beispiel ist der Berliner Flughafen. Die Union ist die einzige Partei, hinter der umfangreiches unternehmerisches und technisches Wissen steht. Das bedarf einer konkreten Politik der Annäherung als wirtschaftspolitische Perspektive. Ob vor oder nach der Sommerpause, ist noch offen. Spätestens im Oktober gibt es eine neue Bundesregierung. Wetten, dass?
Eine deutsche Eigenart gehört dazu. Die deutschen Anleger haben wenig Erfahrung, politische Veränderungen richtig einzupreisen. Kein Wunder, denn in 70 Jahren gab es nur drei Regierungswechsel und der nächste wäre der vierte. Alle anderen Industrieländer Europas bringen es in dieser Zeit locker auf die drei- oder vierfache Zahl (ohne Bundestagswahl).
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Berlin ist das Epizentrum. Egal, wer deutscher Kanzler ist, bleibt oder wird, muss nun die weiteren Richtlinien für die europäische Wirtschafts- und Klimapolitik klar definieren. Allein die ungeheure Resonanz, die dieses Thema in Deutschland gefunden hat, führt dazu, dass es zu ähnlichen öffentlichen Demonstrationen kommt wie 1968 aus politischer Sicht und in den 70er-Jahren in verschiedenen Formen rund um das Stichwort Gorleben. Kanzler kann deshalb nur der sein und bleiben, der dieses Thema definitiv konkret angeht. Dazu reicht die Kompetenz von Angela Merkel nicht.
Wer spielt auf die Zukunft? Da die deutsche Energiewende im Moment keinen Sprengstoff enthält, wird es voraussichtlich die Autoindustrie sein. Wie die deutsche Regierung dies angeht, mag umstritten sein. Eine erhöhte Autoprämie gehört dazu. Wie in anderen Märkten auch: Es geht in diesen Fällen um die kritische Größe. Gelingt es mit dieser Prämie, eine Stückzahl von 100.000 in Deutschland zu verkaufen, entsteht nach alter Regel ein Progressionseffekt. Landläufig formuliert: Ein Modetrend. Dann entdecken die Deutschen das E-Mobil genauso wie andere technische Finessen der Vergangenheit, den PC oder das Smartphone: Jeder will eins haben. Das war übrigens beim Farb-TV nicht anders.
Entscheidend sind entweder Ideen oder Impulse, der, der sie setzt oder auslöst. Das wird die DAX- Wette der nächsten Monate sein.
Die Grünen sind die Wahlgewinner. Doch sie verfügen über keine Fachleute, die dies auch umsetzen können und sie benötigen einen Partner dazu - sowohl politisch wie administrativ. Die SPD ist dafür nur sehr schlecht gerüstet, bestes Beispiel ist der Berliner Flughafen. Die Union ist die einzige Partei, hinter der umfangreiches unternehmerisches und technisches Wissen steht. Das bedarf einer konkreten Politik der Annäherung als wirtschaftspolitische Perspektive. Ob vor oder nach der Sommerpause, ist noch offen. Spätestens im Oktober gibt es eine neue Bundesregierung. Wetten, dass?
Eine deutsche Eigenart gehört dazu. Die deutschen Anleger haben wenig Erfahrung, politische Veränderungen richtig einzupreisen. Kein Wunder, denn in 70 Jahren gab es nur drei Regierungswechsel und der nächste wäre der vierte. Alle anderen Industrieländer Europas bringen es in dieser Zeit locker auf die drei- oder vierfache Zahl (ohne Bundestagswahl).
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