Die derzeitige US-Handelspolitik unter Präsident Donald Trump beschert deutschen Firmen nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags ein Wechselbad der Gefühle. "Wir sind aber vom Amerika-, China- und Europageschäft abhängig", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben am Dienstag auf dem 6. Deutsch-Amerikanischen Wirtschaftstag in Potsdam. "Wir brauchen Sicherheit", betonte er.
Zu dem von der Auslandshandelskammer (AHK) USA erstmals in den neuen Bundesländern organisierten Treffen waren etwa 200 Vertreter von Firmen aus beiden Ländern gekommen. Risiken und Hindernisse, aber auch Chancen wurden erörtert. Rund 5300 deutsche Firmen sind mit eigenen Produktionsstätten und Vertriebsgesellschaften in den USA vertreten. Etwa 692 000 Mitarbeiter werden beschäftigt.
Der amerikanische Markt habe dem deutschen viel voraus, sagte Wansleben. "Wenn man einmal drin ist, ist es einfach, Geschäfte zu machen", betonte er. "Es lohnt sich auch für kleine und mittlere Unternehmen." Es müsse aber gelingen, aufeinander zuzugehen.
Innerhalb der USA hätten wirtschaftsformende Maßnahmen äußerst positive Effekte für deutsche Unternehmen, sagte Peter Riehle, Präsident der Deutsch-Amerikanischen Handelskammern. Durch die Steuerreform und die gleichzeitige Deregulierung seien nicht nur Jobs und Wirtschaftswachstum geschaffen worden. Gleichzeitig sei die globale Konkurrenzfähigkeit des transatlantischen Wirtschaftsraumes erhöht worden. Die relative wirtschaftliche Stabilität des US-amerikanischen Marktes ziehe weiter Unternehmen an. "Deutsche Firmen wollen in den USA weiter wachsen und Stellen schaffen", sagte Riehle.
Die Rahmenbedingen in den USA seien derzeit so gut wie seit vielen Jahrzehnten nicht mehr, sagte Thomas Dalstein, Geschäftsführer der Beumer Corporation (USA), einem Hersteller von Logistiktechnik. "Die Verunsicherungen über die politischen Rahmenbedingungen sind deshalb wirklich schade. Sie sind eine Bremse", sagte er./gj/DP/jha
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