SPD, Grüne und Linke haben Verhandlungen über ein rot-grün-rotes Regierungsbündnis in Bremen aufgenommen. Beim ersten Treffen der rund 40 Unterhändler standen am Mittwoch die Finanzen im Mittelpunkt sowie der weitere Fahrplan für die Verhandlungen. "Wir werden heute an Lösungen arbeiten. Das haben wir uns vorgenommen, und das kriegen wir auch hin", sagte Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) zum Auftakt der Gespräche. Die Verhandlungen sollen bis 30. Juni abgeschlossen sein. Sollte ein Bündnis zustande kommen, wäre es das erste rot-grün-rote in einem westdeutschen Bundesland.
Den Verhandlungen wird auch deshalb bundespolitische Bedeutung beigemessen. Allerdings machte Linksfraktionschefin Kristina Vogt klar: "Ehrlich gesagt geht es uns darum, eine Lösung zu finden, wie wir unser Bundesland voranbringen, und da sind die Spekulationen, Hoffnungen oder Irritationen auf Bundesebene für uns erstmal zweitrangig. Wir haben hier die nächsten vier Jahre zu gestalten."
Die SPD hatte bei der Bürgerschaftswahl am 26. Mai erhebliche Verluste eingefahren, während Grüne und Linke zulegen konnten. Stärkste Partei wurde erstmals seit mehr als 70 Jahren die CDU. Die Grünen hatten sich aber für Koalitionsgespräche mit SPD und Linkspartei und gegen Verhandlungen über ein Jamaika-Bündnis mit CDU und FDP ausgesprochen./hr/DP/mis
AXC0108 2019-06-12/11:11