(neu: Berichte zu möglicher Krüger-Nachfolge im vierten Absatz.)
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Autobauer BMW
"Nach über zehn Jahren im Vorstand, davon mehr als vier Jahre als Vorstandschef der BMW Group, will ich mich nun beruflich neu orientieren", sagte Krüger laut Mitteilung. Schon seit einigen Wochen steht Krügers Zukunft bei den Münchenern in Frage, Kritiker warfen ihm Zaghaftigkeit bei der Ausrichtung des Konzerns auf künftige Aufgaben vor.
Seit 1992 ist der 53-jährige Maschinenbauingenieur im Konzern.
Krüger hatte im Mai 2015 das Rennen um den Chefposten bei den
Münchnern gegen den damaligen BMW-Einkaufsvorstand und heutigen
VW
Auf Krüger dürfte nun Produktionsvorstand Oliver Zipse an der Spitze des Führungsgremiums folgen, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" ("FAZ") und die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Konzernkreise schrieben. Zipse ist 55 Jahre alt und könnte schon auf der Aufsichtsratssitzung Mitte Juli am US-Standort in Spartanburg (South Carolina) zum neuen Chef gekürt werden, hieß es in der "FAZ". Ein BMW-Sprecher wollte die Informationen nicht kommentieren. Als ein weiterer interner Kandidat aus dem Vorstand gilt Entwicklungschef Klaus Fröhlich, der allerdings mit 59 Jahren bald die bei BMW geltende Altersgrenze von 60 Jahren für Vorstände erreicht.
Krüger hat in seiner Amtszeit 2016 die Führung im weltweiten Verkauf
von Premiumautos an den Erzrivalen Mercedes-Benz aus dem Daimler
"Harald Krüger hat über ein Vierteljahrhundert für die BMW Group in
den verschiedensten Funktionen mit großer Leidenschaft wichtige
Akzente gesetzt", sagte Reithofer, heute Aufsichtsratschef. Krüger
habe die Bedeutung strategischer Kooperationen im Konzern gestärkt,
hieß es vom Unternehmen. Dazu gehört das Zusammengehen mit Daimler
bei Mobilitätsdiensten wie Carsharing und Fahrtenvermittlung, aber
auch die gemeinsame Forschung an Technologien für das autonome
Fahren mit den Stuttgartern. Auf diesem Gebiet hat BMW auch eine
Allianz mit dem US-Technologiekonzern Intel
Zuletzt bekam Krüger von den eigenen Aktionären auf der Hauptversammlung im Mai allerdings ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Vergangenes Jahr verfehlte der Autobauer in seinem Kerngeschäft erstmals seit der Finanzkrise die Renditeziele, auch weil BMW viel Geld in Elektroantriebe und neue Modelle gesteckt hat. Der Gewinn brach ein, die Dividende wurde gekürzt.
Auch in diesem Jahr wird das mittelfristige Ziel aller Voraussicht nach nicht erreicht. Zusätzlich musste der Konzern zuletzt eine Rückstellung in Höhe von 1,4 Milliarden Euro bilden, um für eine mögliche Kartellstrafe durch die Europäische Kommission gewappnet zu sein./men/nas/jha/
ISIN DE0005190003
AXC0131 2019-07-05/14:10