Dem Nabu geht das von Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) angekündigte Plastiktütenverbot nicht weit genug. "Ein Verbot von Einwegplastiktüten allein kann zu gefährlichen Verlagerungen am Markt führen", teilte der Naturschutzbund am Montag mit. Eine Einwegpapiertüte sei in ihrer Ökobilanz nicht besser. "Daher brauchen wir vielmehr eine gesetzliche Abgabe auf alle Einwegtaschen".
Die Erlöse aus dieser Abgabe sollten, unabhängig vom Material, für die Entwicklung und Förderung umweltschonender Mehrwegalternativen eingesetzt werden, fordert der Verein. Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) sagte am Montag, ihr Ministerium arbeite bereits an Plastiktüten-Alternativen aus nachwachsenden Rohstoffen. Ein Verbot, wie von ihrer Kabinettskollegin Schulze angekündigt, lehnte die stellvertretende CDU-Vorsitzende ab.
Umweltministerin Schulze hatte am Wochenende angekündigt, ein Plastiktütenverbot umsetzen zu wollen. Derzeit werde eine gesetzliche Regelung dazu erarbeitet. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte Ende Juli eine Bundesratsinitiative für ein deutschlandweites Plastiktütenverbot in Aussicht gestellt./afa/DP/men
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