Die designierte Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat sich offen für eine Fortsetzung der extrem lockeren Geldpolitik gezeigt. Die Konjunktur der Eurozone sei wirtschaftlichen Risiken ausgesetzt, während die Inflation niedrig sei, heißt es in einer Antwort auf Fragen des Wirtschafts- und Währungsausschusses des Europäischen Parlaments. Die Antworten wurden am Donnerstag veröffentlicht.
Es sei klar, dass die Geldpolitik auf absehbare Zeit sehr locker bleiben müsse, führte die Französin aus. Der genaue Instrumentenmix werde von den Inflationsaussichten und den Finanzmarktbedingungen abhängen. Die Notenbank habe die Zinsuntergrenze jedoch noch nicht erreicht. Zugleich wies sie auf Negativeffekte der Niedrigzinsen für die Geschäftsbanken und das Finanzsystem hin.
Lagarde soll Anfang November dem jetzigen EZB-Präsidenten Mario Draghi folgen. Dessen achtjährige Amtszeit läuft Ende Oktober aus. Draghi hat die EZB auf einen extrem lockeren Kurs mit Niedrigstzinsen und billionenschweren Wertpapierkäufen geführt. Viele Fachleute rechnen damit, dass Lagarde diesen Kurs zunächst fortführen wird./bgf/fba
AXC0289 2019-08-29/18:26