Zürich (ots) -
- Hinweis: Hintergrundinformationen können kostenlos im pdf-Format
unter http://presseportal.ch/de/nr/100063891 heruntergeladen
werden -
In den letzten Jahrzehnten ist die Ungleichheit zwischen den
Ländern stark zurückgegangen. Das Geburtsland einer Person bestimmt
jedoch immer noch mehr als die Hälfte der Einkommensunterschiede.
Diese Publikation beleuchtet die Entstehung von Ungleichheit. Sie
zeigt auf, dass der internationale Diskurs länderspezifische Faktoren
verdeckt, weshalb es keine Einheitslösung geben kann. Insbesondere
aus drei Gründen weist die Schweiz ein hohes Mass an Gleichheit aus:
Dem im internationalen Vergleich hochflexiblen Arbeitsmarkt; dem
dualen Bildungssystem, das die Jugendlichen optimal auf den Eintritt
ins Berufsleben vorbereitet, sowie dem föderalistischen dezentralen
Staatsaufbau, der eine Feinabstimmung der Fiskalpolitik auf lokaler
Ebene ermöglicht.
Die vorliegende Publikation ist das Ergebnis einer internationalen
Teamarbeit unseres jährlichen Think-Tank-Summits, der dieses Jahr auf
das hochkontroverse Thema der Ungleichheit fokussierte. Auf der
politischen Ebene sind Fragen zu Ungleichheit und Gleichheit
allgegenwärtig: So suggerieren beispielsweise die jährlichen
Oxfam-Berichte, unsere liberalen Wirtschaftssysteme seien für
globale, nationale und regionale Ungleichheiten verantwortlich.
+++ Verbesserungen dank Globalisierung +++
Doch Zahlen und Daten zeigen ein anderes Bild: Noch 1990 lebten
44% der Weltbevölkerung in extremer Armut - heute sind es weniger als
10%. Diese Verbesserungen, die vor allem der Globalisierung und dem
technischen Fortschritt zu verdanken sind, können nicht genug
gewürdigt werden.
Aber warum ist das Thema Ungleichheit auf der politischen Agenda
westlicher Demokratien trotzdem immer toxischer geworden? Welche
politischen Schlussfolgerungen sind daraus zu ziehen? Mehr als ein
Dutzend Autoren in dieser Publikation beleuchten das Thema aus
verschiedenen Perspektiven und liefern wichtige Erkenntnisse:
1. Offenheit und der ungehinderte Austausch von Waren und
Dienstleistungen, Kapital, Menschen und Ideen bleiben für den
wirtschaftlichen Erfolg und den Wohlstand weltweit
unerlässlich. Die Welt braucht demnach mehr Offenheit, nicht
weniger.
2. Ungleichheit hat viele Ursachen und hängt von den
institutionellen Rahmenbedingungen ab. Für konsistente und
nachhaltige Politikvorschläge ist eine länderspezifische
Analyse unerlässlich, da es keine universellen Lösungen gibt.
3. Bildung ist eine der besten Möglichkeiten, soziale Mobilität zu
erreichen und Ungleichheit zu verringern.
4. Länder mit einem dualen Bildungssystem sind bei der
Eingliederung von Jugendlichen in den Arbeitsmarkt besonders
erfolgreich.
5. Administrative Hürden sind schädlich für die
Beschäftigungssituation. Ein flexibler Arbeitsmarkt ist ein
essenzieller Faktor zur Förderung von Gleichheit, da er
Einkommen ermöglicht und die Vermögensbildung für eine breite
Bevölkerungsschicht erleichtert.
6. Geldpolitik darf nicht zum Sündenbock für eine Vielzahl von
wirtschaftlichen Problemen gemacht werden. Die Zentralbanken
handeln im besten Interesse der Ärmeren, wenn sie sich auf die
Wahrung (oder Erreichung) der Preisstabilität konzentrieren.
7. Der Gini-Koeffizient ist nicht das einzige Mass für
Ungleichheit, da er eine statische Perspektive einnimmt. Nur
eine langfristige Perspektive kann z.B. auch die soziale
Mobilität einbeziehen. Verfügbares Einkommen und Vermögen
können im Laufe der Lebenszeit stark variieren, weshalb sie auf
individueller Ebene verfolgt werden sollten.
+++ Erfolgsmodell Schweiz +++
Mehrere Beiträge zu diesem Buch zeigen, dass die Schweiz eine
bemerkenswert stabile und ausgewogene Einkommensverteilung und eine
gute soziale Mobilität aufweist. Ein hochflexibler Arbeitsmarkt steht
im Zentrum des Schweizer Erfolgsmodells. Der relativ grosse
arbeitsrechtliche Spielraum gibt den Unternehmen die nötige
Flexibilität, um sich an neue Marktgegebenheiten anzupassen.
Wie die Forschung gezeigt hat, hat sich die Schweiz bei der
Vorbereitung der jungen Generation auf den Berufseinstieg als sehr
effektiv erwiesen. Und zu guter Letzt unterscheidet sich die Schweiz
von den meisten Ländern durch ihren einzigartigen dezentralen
institutionellen Rahmen, kombiniert mit (halb-)direkter Demokratie.
Dezentrale Besteuerung und die Möglichkeit, die Fiskalpolitik auf
lokaler Ebene zu verfeinern, sind für eine reibungslos
funktionierende direkte Demokratie notwendig. Alle Versuche, das
Steuersystem zu zentralisieren, sind kritisch zu betrachten.
Originaltext: Avenir Suisse
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100063891
Medienmappe via RSS: http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100063891.rss2
Kontakt:
+++ Weitere Auskünfte +++
Marco Salvi (+41 44 445 90 17, marco.salvi@avenir-suisse.ch)
https://www.avenir-suisse.ch/
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Ländern stark zurückgegangen. Das Geburtsland einer Person bestimmt
jedoch immer noch mehr als die Hälfte der Einkommensunterschiede.
Diese Publikation beleuchtet die Entstehung von Ungleichheit. Sie
zeigt auf, dass der internationale Diskurs länderspezifische Faktoren
verdeckt, weshalb es keine Einheitslösung geben kann. Insbesondere
aus drei Gründen weist die Schweiz ein hohes Mass an Gleichheit aus:
Dem im internationalen Vergleich hochflexiblen Arbeitsmarkt; dem
dualen Bildungssystem, das die Jugendlichen optimal auf den Eintritt
ins Berufsleben vorbereitet, sowie dem föderalistischen dezentralen
Staatsaufbau, der eine Feinabstimmung der Fiskalpolitik auf lokaler
Ebene ermöglicht.
Die vorliegende Publikation ist das Ergebnis einer internationalen
Teamarbeit unseres jährlichen Think-Tank-Summits, der dieses Jahr auf
das hochkontroverse Thema der Ungleichheit fokussierte. Auf der
politischen Ebene sind Fragen zu Ungleichheit und Gleichheit
allgegenwärtig: So suggerieren beispielsweise die jährlichen
Oxfam-Berichte, unsere liberalen Wirtschaftssysteme seien für
globale, nationale und regionale Ungleichheiten verantwortlich.
+++ Verbesserungen dank Globalisierung +++
Doch Zahlen und Daten zeigen ein anderes Bild: Noch 1990 lebten
44% der Weltbevölkerung in extremer Armut - heute sind es weniger als
10%. Diese Verbesserungen, die vor allem der Globalisierung und dem
technischen Fortschritt zu verdanken sind, können nicht genug
gewürdigt werden.
Aber warum ist das Thema Ungleichheit auf der politischen Agenda
westlicher Demokratien trotzdem immer toxischer geworden? Welche
politischen Schlussfolgerungen sind daraus zu ziehen? Mehr als ein
Dutzend Autoren in dieser Publikation beleuchten das Thema aus
verschiedenen Perspektiven und liefern wichtige Erkenntnisse:
1. Offenheit und der ungehinderte Austausch von Waren und
Dienstleistungen, Kapital, Menschen und Ideen bleiben für den
wirtschaftlichen Erfolg und den Wohlstand weltweit
unerlässlich. Die Welt braucht demnach mehr Offenheit, nicht
weniger.
2. Ungleichheit hat viele Ursachen und hängt von den
institutionellen Rahmenbedingungen ab. Für konsistente und
nachhaltige Politikvorschläge ist eine länderspezifische
Analyse unerlässlich, da es keine universellen Lösungen gibt.
3. Bildung ist eine der besten Möglichkeiten, soziale Mobilität zu
erreichen und Ungleichheit zu verringern.
4. Länder mit einem dualen Bildungssystem sind bei der
Eingliederung von Jugendlichen in den Arbeitsmarkt besonders
erfolgreich.
5. Administrative Hürden sind schädlich für die
Beschäftigungssituation. Ein flexibler Arbeitsmarkt ist ein
essenzieller Faktor zur Förderung von Gleichheit, da er
Einkommen ermöglicht und die Vermögensbildung für eine breite
Bevölkerungsschicht erleichtert.
6. Geldpolitik darf nicht zum Sündenbock für eine Vielzahl von
wirtschaftlichen Problemen gemacht werden. Die Zentralbanken
handeln im besten Interesse der Ärmeren, wenn sie sich auf die
Wahrung (oder Erreichung) der Preisstabilität konzentrieren.
7. Der Gini-Koeffizient ist nicht das einzige Mass für
Ungleichheit, da er eine statische Perspektive einnimmt. Nur
eine langfristige Perspektive kann z.B. auch die soziale
Mobilität einbeziehen. Verfügbares Einkommen und Vermögen
können im Laufe der Lebenszeit stark variieren, weshalb sie auf
individueller Ebene verfolgt werden sollten.
+++ Erfolgsmodell Schweiz +++
Mehrere Beiträge zu diesem Buch zeigen, dass die Schweiz eine
bemerkenswert stabile und ausgewogene Einkommensverteilung und eine
gute soziale Mobilität aufweist. Ein hochflexibler Arbeitsmarkt steht
im Zentrum des Schweizer Erfolgsmodells. Der relativ grosse
arbeitsrechtliche Spielraum gibt den Unternehmen die nötige
Flexibilität, um sich an neue Marktgegebenheiten anzupassen.
Wie die Forschung gezeigt hat, hat sich die Schweiz bei der
Vorbereitung der jungen Generation auf den Berufseinstieg als sehr
effektiv erwiesen. Und zu guter Letzt unterscheidet sich die Schweiz
von den meisten Ländern durch ihren einzigartigen dezentralen
institutionellen Rahmen, kombiniert mit (halb-)direkter Demokratie.
Dezentrale Besteuerung und die Möglichkeit, die Fiskalpolitik auf
lokaler Ebene zu verfeinern, sind für eine reibungslos
funktionierende direkte Demokratie notwendig. Alle Versuche, das
Steuersystem zu zentralisieren, sind kritisch zu betrachten.
Originaltext: Avenir Suisse
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