Dank wieder besserer Geschäfte in Deutschland wird
die Deutsche Post
Angetrieben wurde die Entwicklung im Paketgeschäft nicht nur von einem höheren Sendungsaufkommen, sondern auch von der Erhöhung der Paketpreise. Der durchschnittliche Umsatz pro Paket stieg. Zudem soll die Erhöhung des Briefportos im zweiten Halbjahr zusätzlich für ein besseres Ergebnis sorgen.
Der Kurs der Post-Aktie reagierte am Dienstagmorgen mit einem Plus von etwas mehr als 4 Prozent und lag bei rund 29 Euro.
Insgesamt sei das zweite Quartal in allen Bereichen gut verlaufen, hieß es weiter. Die Sparte Post & Paket Deutschland verzeichnete erstmals seit dem vierten Quartal 2017 wieder einen Ergebnisanstieg. Für den Rückgang beim operativen Ergebnis in der DHL Lieferkettenlogistik und den operativen Verlust im Bereich DHL E-Commerce, der das internationale Paketgeschäft enthält, seien Restrukturierungsmaßnahmen verantwortlich.
Das Ebit verbesserte sich über alle Sparten hinweg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,9 Prozent auf 769 Millionen Euro und lag damit über den Erwartungen der Analysten. Ohne die Restrukturierungsmaßnahmen liege der Anstieg mit 6,6 Prozent allerdings höher, erklärte Finanzchefin Melanie Kreis. "Im operativen Geschäft bewegen sich alle Divisionen in die richtige Richtung."
Der Umsatz stieg im Berichtszeitraum um 3 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro. Der Konzerngewinn ging wegen einer höheren Steuerbelastung allerdings um rund 11 Prozent zurück und lag bei 458 Millionen Euro - ebenfalls mehr als von Analysten erwartet. Die Post bekräftigte weiterhin das geplante Ebit von 5 Milliarden Euro für 2020. Kreis betonte erneut, dass der Konzern das aus eigener Kraft und ohne die Hilfe von Einmaleffekten schaffen wolle. Analysten haben daran schon länger Zweifel.
Strukturell weiter rückläufig waren die Umsätze im Bereich Brief, Kommunikation und Dialog Marketing. Die Volumina mit zeitgenauen internationalen Sendungen pro Tag im Bereich Express stiegen. Der Luftfrachtmarkt dagegen habe sich abgeschwächt, erklärte Kreis.
In Folge der Erneuerung der Interkontinentalflotte kam es im zweiten Quartal zu einem Mittelabfluss von 547 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor waren es plus 288 Millionen Euro. Zwei neue Frachtmaschinen seien schon in Betrieb. Bis Ende des Jahres kommen drei weitere hinzu.
Die Finanzchefin äußerte sich auch zu Befürchtungen was einen Arbeitsplatzabbau in Verbindung mit der Briefzustellung an nur 5 statt 6 Tagen angeht: Die Sorge sei sehr auf den Briefrückgang fokussiert. Im Paketmarkt wachse das Unternehmen allerdings./knd/stw/mne/jha/
ISIN DE0005552004
AXC0109 2019-08-06/10:23