Die neue Zollspirale im Handelskrieg zwischen
den USA und China dürfte den Anlegern am deutschen Aktienmarkt auch
zu Beginn der neuen Börsenwoche noch sauer aufstoßen. Der X-Dax
Nachdem China am Freitagnachmittag neue Zölle auf Waren aus den USA angekündigt hatte und US-Präsident Donald Trump zum Gegenschlag ausholte, war der Dax wieder unter die 200-Tage-Linie abgerutscht. Massive Verluste an der Wall Street und am Morgen in Asien halten den Verkaufsdruck hoch.
"Die massive Verkaufswelle, die bereits Freitag Nachmittag begann, setzt sich fort", erklärte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. "Aus dem Handelsstreit ist endgültig ein Handelskrieg geworden." Er werde nicht nur deutliche Spuren im amerikanischen und chinesischen Wirtschaftswachstum hinterlassen, sondern auch die Weltkonjunktur nachhaltig schwächen.
China versuchte derweil nach der jüngsten Eskalation die Wogen wieder etwas zu glätten. "Wir sind gewillt, die Probleme durch Beratungen und Kooperationen mit einer ruhigen Haltung zu lösen", sagte Liu He, chinesischer Vizepremierminister und in der Regierung für die Verhandlungen mit den USA zuständig, am Montag nach Angaben des Wirtschaftsmagazins "Caixin" bei einer Veranstaltung in Chongqing.
Angesichts der neuen Eskalation im Handelskrieg war zuletzt auch das mit Spannung erwartetet Notenbanker-Treffen im US-amerikanischen Jackson Hole in den Hintergrund gerückt. Analyst Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank macht indes darauf aufmerksam, dass mit der von US-Notenbankchef Jerome Powell in Aussicht gestellten Revision des Fed-Ziels die Erwartungen des Marktes weiterhin ein realistisches Szenario seien. "Besonders auffällig war: Powell wiederholte nicht, was er im Juli gesagt hatte: dass die jüngste Zinssenkung "kein Beginn eines neuen Zinszyklus sei", so Leuchtmann.
Neben dem an diesem Montag zu Ende gehenden Gipfel der G7-Gipfel steht als eines der wichtigsten Ereignisse auf der Konjunkturagenda der Ifo-Index aus Deutschland an. Weil der Handelskrieg im Juli auch die Stimmung in der deutschen Wirtschaft stark eingetrübt hatte, dürfte den neuen Daten für August besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.
Auf Unternehmensseite rückt der geplante Mietendeckel in Berlin die
Immobilienwerte zurück in den Fokus. Die am Sonntag bekannt
gewordenen Eckpunkte von Berlins Stadtentwicklungssenatorin Katrin
Lompscher (Linke) sehen maximal knapp acht Euro je Quadratmeter für
nahezu alle Mietverhältnisse vor und lösten großen Wirbel aus.
Aktien der Wohnungsgesellschaften Deutsche Wohnen und Vonovia
Aktien des Werbevermarkter Ströer
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0049 2019-08-26/08:24