NEW YORK (Dow Jones)--Nachdem in den vergangenen Tagen vor allem die Entwicklung im US-chinesischen Handelsstreit den Takt für die Wall Street vorgegeben hatte, rückt am Dienstag die Berichtssaison in den Fokus. Ein erster Höhepunkt sind die vorbörslich veröffentlichten Quartalszahlen der vier großen US-Banken Goldman Sachs, Wells Fargo, Citigroup und JP Morgan. Dabei ergab sich ein durchwachsenes Bild.
Am Mittwoch wird dann die Bank of America ihre Quartalszahlen veröffentlichen, als Abschluss folgt am Donnerstag Morgan Stanley. Jedoch könnten Schlagzeilen rund um den Handelsstreit jederzeit für Bewegung an den Märkten sorgen, warnt ein Beobachter. Der Future auf den S&P-500 gewinnt aktuell 0,4 Prozent.
Die Agenda an US-Konjunkturdaten ist überschaubar. Es wurde lediglich der Empire State Manufacturing Index für Oktober veröffentlicht, der besser als erwartet ausfiel. Der Index erhöhte sich auf plus 4,0. Volkswirte hatten einen Rückgang auf plus 0,8 prognostiziert. Im Vormonat hatte der Index bei plus 2,0 gelegen.
Bankenergebnisse mit Licht und Schatten
JP Morgan hat den Gewinn im dritten Quartal trotz sinkender Zinsen und eines sich eintrübenden Umfelds gesteigert. Die Bank profitierte unter anderem von einem starken Anleihengeschäft. Die Erwartungen wurden übertroffen. Die Aktie steigt im vorbörslichen Handel um 1,6 Prozent.
Die Citigroup hat im dritten Quartal von einer niedrigeren Steuerlast und leicht höheren Erträgen profitiert. Der Nettogewinn erreichte 4,9 Milliarden Dollar, 6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Je Aktie verdiente das Institut 2,07 Dollar. Analysten hatten im Factset-Konsens 1,95 Dollar prognostiziert. Allerdings stiegen die Kosten und das Aktiengeschäft lief schwach. Die Titel reduzieren sich um 0,9 Prozent.
Wells Fargo hat im dritten Quartal dagegen bei etwas höheren Einnahmen unerwartet weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Eine Rückstellung in Höhe von 1,6 Milliarden Dollar für weitere Rechtskosten im Skandal um die Eröffnung fingierter Konten belastete die Bilanz. Der Nettogewinn ging auf 4,6 Milliarden Dollar zurück, von 6,0 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Je Aktie verdiente Wells Fargo 0,92 Dollar nach 1,13 Dollar im Vorjahre. Analysten hatten laut Factset mit einem Gewinnanstieg auf 1,24 Dollar gerechnet. Die Aktie fällt um 0,8 Prozent.
Goldman Sachs hat im dritten Quartal vor allem wegen niedrigerer Einnahmen und einer höheren Risikovorsorge deutlich weniger verdient. Das Ergebnis fiel unter den Erwartungen der Analysten aus. Die Aktie büßt 2,1 Prozent ein.
Ölpreise weiter mit Abgaben - Pfund legt zu
Für die Ölpreise geht es weiter nach unten. Zum Wochenausklang hatten noch Hoffnungen auf eine Einigung im US-chinesischen Handelsstreit und die Nachricht, dass ein iranischer Öltanker offenbar von zwei Raketen getroffen wurde, für Gewinne gesorgt. Doch die anhaltende Skepsis von chinesischer Seite hinsichtlich eines Handelsabkommens drücke nun auf die Ölpreise, heißt es. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 0,4 Prozent auf 53,40 Dollar, für Brent geht es um 0,2 Prozent auf 59,26 Dollar nach unten.
Dagegen verteidigt der "sichere Hafen" Gold seine Vortagesgewinne. Die Feinunze notiert wenig verändert bei 1.493 Dollar.
Für die US-Anleihen geht es nach dem Feiertag zu Wochenbeginn nach oben. Die Rendite zehnjähriger Papiere fällt um 3,5 Basispunkte auf 1,70 Prozent. "Die Renditen fallen deutlicher, da es im Handelsstreit doch noch einiges zu tun gibt und die globalen Konjunkturdaten weiter enttäuschen", merkt Stratege John Briggs von NatWest Markets an.
Das Pfund legt zu. Die britische Währung springt in der Spitze bis an die Marke von 1,27 Dollar nach Ständen um 1,2550 Dollar am Vorabend. Auslöser sind Aussagen von EU-Chefunterhändler Michel Barnier, dass ein Vertrag mit Großbritannien noch in dieser Woche möglich sei. Dies wird dahingehend gewertet, dass die Gespräche erfolgreich verliefen. Der Euro zeigt sich wenig verändert und notiert weiterhin knapp über der Marke von 1,10 Dollar. Der ZEW-Index ist zwar im Oktober gefallen, doch weniger deutlich als von Analysten erwartet.
Johnson & Johnson erhöht Prognose - Uber baut weiter Stellen ab
Der Gesundheitskonzern Johnson & Johnson hat mit den Geschäftszahlen für das dritte Quartal überzeugt, die Titel legen um 1,9 Prozent zu. Der bereinigte Gewinn je Aktie übertraf mit 2,12 Dollar die laut FactSet bei 2,01 Dollar liegende Erwartung. Entgegen den Erwartungen ist auch der Umsatz gestiegen. Den Ausblick hat das Unternehmen angehoben.
Der US-Fahrdienstvermittler Uber baut erneut Stellen ab - insgesamt werden 350 Jobs gestrichen. Dies entspricht etwa 1 Prozent der gesamten Belegschaft. Es ist bereits das dritte Mal, dass der US-Konzern Stellen streicht. Uber hatte im August wegen verstärkten Wettbewerbsdrucks und Kosten für den Börsengang den höchsten Quartalsverlust in der Unternehmenshistorie verbucht. Die Geschäftszahlen für das dritte Quartal werden am 4. November vorgelegt. Die Aktie gewinnt 0,3 Prozent.
=== US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,56 -3,2 1,59 35,5 5 Jahre 1,52 -4,1 1,56 -40,8 7 Jahre 1,60 -3,8 1,64 -64,4 10 Jahre 1,70 -3,5 1,73 -74,9 30 Jahre 2,18 -1,7 2,20 -88,8 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7:49 Uhr Mo, 17:15 Uhr % YTD EUR/USD 1,1005 -0,19% 1,1031 1,1020 -4,0% EUR/JPY 119,23 -0,22% 119,42 119,50 -5,2% EUR/CHF 1,0982 -0,12% 1,0985 1,0986 -2,4% EUR/GBP 0,8706 -0,26% 0,8757 0,8754 -3,3% USD/JPY 108,35 -0,03% 108,27 108,44 -1,2% GBP/USD 1,2637 +0,06% 1,2597 1,2587 -1,0% USD/CNH (Offshore) 7,0845 +0,22% 7,0606 7,0694 +3,1% Bitcoin BTC/USD 8.292,50 -0,19% 8.318,75 8.274,50 +123,0% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,40 53,59 -0,4% -0,19 +10,7% Brent/ICE 59,26 59,35 -0,2% -0,09 +6,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.493,07 1.492,80 +0,0% +0,27 +16,4% Silber (Spot) 17,59 17,67 -0,4% -0,08 +13,5% Platin (Spot) 889,46 893,00 -0,4% -3,54 +11,7% Kupfer-Future 2,62 2,63 -0,6% -0,01 -1,0% ===
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