ZÜRICH (Dow Jones)--Nach dem Ausverkauf des Vortages haben die europäischen Aktienmärkte einen Teil ihrer Verluste am Dienstag wieder wettgemacht. Das galt auch für den eidgenössischen Markt. Händler argumentierten mit einer technischen Gegenreaktion, von einer echten Stimmungsaufhellung wollte niemand sprechen. Denn die Sorge vor einer Pandemie mit dem Coronavirus erhielt mit weiter gestiegenen Fallzahlen bei Todesopfern und Infizierten neue Nahrung. Auch aus Europa wurden neue Fälle gemeldet, so zum Beispiel aus Deutschland. In der Schweiz schien es weiterhin keine bestätigten Infektionen zu geben.
Der SMI gewann 1 Prozent auf 10.782 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 16 Kursgewinner und drei -verlierer gegenüber, unverändert schloss eine Aktie. Umgesetzt wurden 52,17 (zuvor: 60,43) Millionen Aktien.
Mit der Furcht vor einem Konjunktureinbruch in China wegen einer möglichen Pandemie waren im Luxusgütersektor am Vortag Swatch und Richemont unter die Räder geraten. Nun erholten sich beide Werte um 0,4 bzw. 0,8 Prozent leicht. Im Dezember liefen die Geschäfte nicht schlecht, wie gestiegene Uhrenexporte nahelegten. Allerdings wurden die Daten befeuert von einem 49-prozentigen Plus der Ausfuhren nach China. Genau das könnte das Problem sein, warnten Händler. Auch die UBS-Analysten verwiesen auf mögliche Risiken für beide Unternehmen, sollte der Absatz in China stocken.
Neben dem globalen Thema Coronavirus hatten Anleger aber auch heimische Themen zu verarbeiten: Als durchwachsen bezeichneten Händler die Geschäftszahlen des Warenprüfkonzerns SGS. Wie Jefferies anmerkte, lag der Gewinn je Aktie rund 3 Prozent über den Konsensschätzungen. Auch die Margen seien besser als gedacht ausgefallen. Allerdings habe das organische Wachstum die Erwartungen nicht ganz erfüllt. Anleger orientierten sich an den Gewinnkennziffern, der Kurs legte um 4,5 Prozent zu.
Vor dem Zahlenausweis des Pharmakonzerns Novartis am Mittwoch kletterte der Titel um 2,1 Prozent. Händler setzten auf eine Dividendenerhöhung. Givaudan legten um 1,5 Prozent zu, nachdem Berenberg das Kursziel erhöht und die Kaufempfehlung bestätigt hatte. Unter den Nebenwerten schossen Bellevue Group um 9,2 Prozent nach oben. Der Finanzkonzern plant dank einer positiven operativen Entwicklung mit einer Sonderdividende. Nach Geschäftsausweis des Automobilzulieferes Komax schloss die Aktie 2,7 Prozent höher, Novavest Real Estate nach Vorlage von Geschäftszahlen unverändert.
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January 28, 2020 11:43 ET (16:43 GMT)
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