Die große Nachfrage nach Handwerkern vor allem auf dem Bau lässt die Kassen vieler Betriebe klingeln. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes stieg der Umsatz im zulassungspflichtigen Handwerk in Deutschland im zweiten Quartal 2019 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,3 Prozent. Auch die Zahl der Beschäftigten legte nach Angaben der Wiesbadener Behörde vom Montag zu: Die Betriebe beschäftigten Ende Juni dieses Jahres zusammen 0,2 Prozent mehr Menschen als vor Jahresfrist.
In allen Gewerbegruppen stiegen die Erlöse. Am kräftigsten war das Umsatzplus mit 6,4 Prozent im Bauhauptgewerbe. Niedrige Zinsen kurbeln die Nachfrage nach Häusern und Wohnungen an. In fünf der sieben Gewerbegruppen waren zum Ende des ersten Halbjahres mehr Menschen beschäftigt als Ende Juni 2018. Den stärksten Zuwachs verzeichnete dabei das Gesundheitsgewerbe mit plus 1,1 Prozent, den größten Rückgang gab es mit minus 2,3 Prozent in den Handwerken für den privaten Bedarf, wozu zum Beispiel Friseure und Steinmetze zählen.
Absolute Zahlen, wie viele Menschen in Deutschland in Handwerksbetrieben arbeiten, hat das Bundesamt nicht. In der letzten Erhebung für das Jahr 2016 zählte die Behörde 4,1 Millionen Beschäftigte im zulassungspflichtigen Handwerk und 444 000 Unternehmen. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), der etwas anders rechnet, kommt für das Jahr 2018 auf rund eine Million Betriebe in Deutschland, die in Handwerksrollen und in das Verzeichnis des handwerksähnlichen Gewerbes eingetragen sind. Dort arbeiten nach ZDH-Angaben rund 5,53 Millionen Menschen./ben/DP/nas
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