Nach einem vielversprechenden Jahresauftakt an den internationalen Finanzmärkten hat der Konflikt zwischen dem Iran und den USA die Anleger wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Die Spannungen zwischen den beiden Ländern verschärften sich massiv, nachdem das US-Militär einen ranghohen iranischen General getötet hatte. An den Finanzmärkten setzte am Freitag umgehend eine breitangelegte Flucht in sichere Anlagehäfen ein, während die Investoren einen Bogen um riskantere Papiere wie Aktien machten.
AKTIENMÄRKTE VERLIEREN
Die Tötung des ranghohen iranischen Generals Ghassem Soleimani durch
die USA belastete europaweit die Aktienmärkte. Der Dax
BUNDESANLEIHEN GEFRAGT
Gesucht wurden dagegen sichere Anlageklassen. Auftrieb gab es unter anderem bei deutschen Bundesanleihen, deren Kurse kräftig zulegen konnten. Im Gegenzug ging die Rendite zurück. In der Laufzeit von zehn Jahren rutschte sie am Vormittag bis auf minus 0,28 Prozent, nachdem sie am Vortag noch bei minus 0,16 Prozent den höchsten Stand seit vergangenem Mai erreicht hatte.
Ein ähnliches Bild zeigte sich bei anderen Staatsanleihen in Europa und Asien, deren Kurse mehr oder weniger stark zulegen konnten. Eine Ausnahme bildeten Staatspapiere aus Japan, die am Freitag nicht gehandelt wurden.
FLUCHT IN SICHERE ANLAGEN AUCH AM DEVISENMARKT
Eine Flucht in als solide empfundene Anlagen zeigte sich auch am Devisenmarkt. Hier waren traditionell sichere Anlagehäfen wie zum Beispiel der japanische Yen gefragt. Auch der US-Dollar wird den sicheren Anlagehäfen zugerechnet und profitierte von der Eskalation im Konflikt zwischen den USA und dem Iran, während der Euro im Gegenzug unter Verkaufsdruck geriet.
GOLDPREIS WEITER IM HÖHENFLUG
Kräftig nach oben ging es auch mit dem Goldpreis, der an die Kursgewinne der vergangenen Handelstage anknüpfen konnte. Am Vormittag wurde eine Feinunze des gelben Edelmetalls (31,1 Gramm) bei 1547 US-Dollar gehandelt. Der Goldpreis erreichte damit einen neuen Höchststand seit September.
ÖLPREISE PROFITIEREN
Der Konflikt zwischen den USA und dem Iran sorgte nicht zuletzt für einen starken Anstieg der Ölpreise. Zeitweise stieg der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI bis auf 63,84 US-Dollar und erreichte den höchsten Stand seit vergangenen Mai. Der US-Ölpreis lag damit über dem Niveau vom September, als ein Angriff auf die Ölindustrie in Saudi-Arabien ebenfalls einen starken Preissprung am Ölmarkt ausgelöst hatte.
Kräftig nach oben ging es auch mit dem Preis für Rohöl aus der Nordsee, der für deutsche Verbraucher wichtig ist. Hier stieg die Notierung für ein Fass am Vormittag um 2,40 Dollar auf 68,65 US-Dollar. Allerdings verharrte der Brent-Preis weiter unter dem Stand, der im September bei 71,95 Dollar erreicht worden war.
FLUGGESELLSCHAFTEN UNTER DRUCK
Papiere der Lufthansa
Zu den Verlierern zählten neben den Fluggesellschaften auch
Rohstoffproduzenten und die Automobilhersteller. Im Dax gaben
Anteilsscheine von Daimler
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AXC0108 2020-01-03/10:58