Frankreich richtet sich nach Einschätzung des
Energiekonzerns EDF
"Es ist deutlich, dass sich Frankreich darauf vorbereitet, neue Atomkraftwerke zu errichten", sagte Lévy. "Man hat mich gebeten, eine Entscheidung für Mitte 2021 vorzubereiten."
Staatschef Emmanuel Macron hatte vor knapp einem Jahr zugesagt, dass das umstrittene Atomkraftwerk Fessenheim nahe der Grenze zu Deutschland im Sommer 2020 endgültig geschlossen werden soll. Bis 2035 sollten zusätzlich zwölf Atomreaktoren an anderen Standorten abgeschaltet werden, hatte er angekündigt. Fessenheim ist seit 1977 am Netz und damit das älteste noch laufende Kernkraftwerk Frankreichs. Kritikern gilt es seit langem als Sicherheitsrisiko.
Der neue Atomreaktor in Flamanville am Ärmelkanal werde bis Mitte 2021 nicht in Betrieb gehen, kündigte Lévy an. Der Konzern hatte unlängst angekündigt, dass die Kosten um 1,5 Milliarden Euro auf 12,4 Milliarden Euro steigen werden. Grund sind Probleme an den Schweißnähten. Ein grundsätzliches Problem mit dem EPR gebe es nicht, sagte Lévy. Er verwies auf den weltweit ersten EPR im chinesischen Taishan, der bereits laufe.
Frankreich gilt als "Atomland" und betreibt nach früheren Angaben 58 Atomreaktoren. Mehr als 70 Prozent der französischen Stromproduktion kommen aus der Kernkraft. EDF gehört mehrheitlich dem französischen Staat./cb/DP/he
ISIN FR0010242511
AXC0187 2019-10-18/15:57