MÜNCHEN (dpa-AFX) - "Süddeutsche Zeitung" zu Weinstein-Prozess:
"Die 'Me Too'-Bewegung muss sich immer wieder vorwerfen lassen, sie wolle Frauen von jeder Wirksamkeit in Geschlechterbeziehungen freisprechen. Kritiker betonen gern, dass zu sexualisierten Situationen "zwei dazugehören", also Frauen mitverantwortlich seien. Sie verkennen damit, dass die Bürde der Verantwortung für alles Heterosexuelle traditionell stets allein dem weiblichen Geschlecht zugeschoben wird. Eine freie Frau ist selbstredend dafür verantwortlich, mit wem sie zum Essen geht, was sie dabei trägt und ob sie flirtet. Was der freie andere daraus schließt, und wie er mit einem möglichen Irrtum umgeht, fällt aber eindeutig in dessen Verantwortung. Und was dazwischen liegt: Auch das zu klären, bleibt das Projekt der 'Me Too'-Bewegung, und es ist die Aufgabe aller."/al/DP/he
"Die 'Me Too'-Bewegung muss sich immer wieder vorwerfen lassen, sie wolle Frauen von jeder Wirksamkeit in Geschlechterbeziehungen freisprechen. Kritiker betonen gern, dass zu sexualisierten Situationen "zwei dazugehören", also Frauen mitverantwortlich seien. Sie verkennen damit, dass die Bürde der Verantwortung für alles Heterosexuelle traditionell stets allein dem weiblichen Geschlecht zugeschoben wird. Eine freie Frau ist selbstredend dafür verantwortlich, mit wem sie zum Essen geht, was sie dabei trägt und ob sie flirtet. Was der freie andere daraus schließt, und wie er mit einem möglichen Irrtum umgeht, fällt aber eindeutig in dessen Verantwortung. Und was dazwischen liegt: Auch das zu klären, bleibt das Projekt der 'Me Too'-Bewegung, und es ist die Aufgabe aller."/al/DP/he
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