Der Führungswechsel bei Henkel
Gegen Mittag büßten Henkel-Papiere als Dax-Schlusslicht
Bereits am Donnerstag hatte Henkel zu den schwächsten Werten im
deutschen Leitindex gehört. Mit einem Kursrückgang von 6,5 Prozent
seit Jahresbeginn zählt die Aktie auch für diesen Zeitraum zu den
größten Verlierern - während bei Konkurrent Beiersdorf
Analysten begrüßten grundsätzlich den Führungswechsel. In der Konsumgüterbranche hätten es Finanzchefs in der Vergangenheit aber nur selten geschafft, als Konzernchef erfolgreich zu sein, schrieb Celine Pannuti von der US-Bank JPMorgan. Zudem sei Knobel schon Teil des Managements gewesen, das es zuletzt nicht geschafft habe, operativ zu liefern. Auch sei er mitverantwortlich für die Übernahme des US-Wachmittelherstellers Sun Products, die enttäuscht und zu erheblichem Druck in den USA geführt habe.
Pannuti hält einen strategischen Neuanfang für notwendig und hatte auf frischen Wind durch einen von außen kommenden Chef gehofft. Den Willen, sich neu aufzustellen - etwa durch Akquisitionen oder womöglich sogar durch eine Aufspaltung des Konglomerats - spricht sie Henkel damit ab.
Knobel sei an den Entscheidungen und Weichenstellungen der vergangenen Jahre beteiligt gewesen, betonte auch Martin Deboo vom Analysehaus Jefferies. Daher bezweifelt er, dass der neue Konzernlenker die richtige Antwort auf die Herausforderungen bei Henkel ist. Knobel habe mit einem hinter Wettbewerbern zurückbleibendem Klebstoffgeschäft, dem Marktanteile verlierenden US-Waschmittelgeschäft und dem wettbewerbsintensiven Konsumgütermarkt eine lange Aufgabenliste vor sich.
Commerzbank-Experte Andreas Riemann geht zudem davon aus, dass Henkel Mitte November über ein schwaches drittes Quartal berichten wird. Auch mögliche Investitionen dürften das künftige Wachstum kaum ankurbeln. Daher senkte der Experte seine Gewinnschätzungen für die beiden kommenden Jahre und rechnet damit, dass die Aktie weiter mit einem Abschlag zur Branche gehandelt wird./gl/nas/jha/
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AXC0153 2019-10-25/11:49