FRANKFURT (Dow Jones)--In dem Streit zwischen dem Schweizer Telekomkonzern Sunrise und seinem Großaktionär Freenet um die Übernahme des Kabelnetzbetreibers UPC bleiben die Deutschen bei ihrer Linie. Freenet, die knapp 25 Prozent an Sunrise besitzt, erklärte in einer Pressemitteilung, man werde trotz der Sunrise-Nachbesserungen in der Finanzierung der geplanten UPC-Übernahme gegen die vorgeschlagene Kapitalerhöhung stimmen.
Sunrise will die Liberty-Global-Tochter UPC für 6,3 Milliarden Schweizer Franken übernehmen. Die Schweizer hatten dafür ursprünglich eine Kapitalerhöhung von bis zu 4,1 Milliarden Franken angepeilt, sind am Montagmorgen dann allerdings zurückgerudert. Statt der 4,1 Milliarden Franken will sich Sunrise nur noch 2,8 Milliarden Franken über den Kapitalmarkt beschaffen und unterdessen bestehende langfristige Darlehen aufstocken.
Von Freenet hieß es dazu, man begrüße, dass Sunrise die angestrebte Kapitalstruktur überprüft habe und einen höheren Verschuldungsgrad in Betracht ziehe. Dies geht Freenet aber nicht weit genug, denn die "äußerst ungünstigen Transaktionsbedingungen" bestünden weiter. Zudem gebe es auch keine bessere Begründung für die Transaktion. "Die neue Kapitalausstattung reduziert lediglich den Verwässerungseffekt", so Freenet. Der TecDAX-Konzern sperrt sich gegen die UPC-Übernahme und forderte einen geringeren Kaufpreis, eine Beteiligung des UPC-Verkäufers Liberty Global an dem neuen Unternehmen und ein geringeres Volumen der Kapitalerhöhung.
In gut drei Wochen, auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 23. Oktober, wird es dann zum Show-Down kommen zwischen den Befürwortern und den Gegnern der UPC-Übernahme. Auf dem Aktionärstreffen soll die Kapitalerhöhung genehmigt werden.
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October 01, 2019 01:31 ET (05:31 GMT)
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