Der in Japan auf Kaution freigelassene
frühere Autoboss Carlos Ghosn ist eigenmächtig und ohne Genehmigung
der japanischen Behörden in den Libanon ausgereist. Er sei "nicht
länger eine Geisel des manipulierten japanischen Justizsystems",
erklärte der frühere Konzernchef von Renault
Aus dem Außenministerium in Tokio hieß es, Japans Regierung sei nun auf Hilfe der libanesischen Behörden angewiesen, da kein Auslieferungsabkommen mit dem Mittelmeerstaat bestehe, wie der Sender NHK berichtete. In der Nacht zuvor hatte es erste Berichte aus dem Libanon gegeben, dass Ghosn völlig überraschend an Bord eines Privatjets in Beirut gelandet sei - und das schon am Sonntagabend. Libanesische Sicherheitskreise bestätigten dies der Deutschen Presse-Agentur.
Ghosn, der neben der französischen und brasilianischen auch die libanesische Staatsangehörigkeit hat und ein Luxusanwesen in Beirut besitzt, war im April auf Kaution aus der Untersuchungshaft in Japan entlassen worden - unter strengen Auflagen, um zu verhindern, dass er flieht oder Beweismaterial vertuscht. Unter anderem wurde ihm verboten, das Land zu verlassen. Diese Auflagen wurden nie aufgehoben, wie das zuständige Bezirksgericht in Tokio laut der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo klarstellte.
Ghosn gilt als Architekt des internationalen Autobündnisses zwischen
Renault, Nissan
ISIN JP3672400003 FR0000131906
AXC0050 2019-12-31/13:24