BERLIN (dpa-AFX) - Der Einzelhandelsverband HDE hat angesichts der Wiederöffnung erster Geschäfte an diesem Montag eine faire Lösung für die gesamte Branche gefordert. "Vielen Händlern helfen die getroffenen Beschlüsse zur schrittweisen Wiedereröffnung der Läden und Geschäfte nicht weiter", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth der Deutschen Presse-Agentur. Nötig sei eine für alle Händler faire Regelung, die für Unternehmen und Kunden auf den ersten Blick transparent sei. Er appellierte an Bund und Länder, die Beschlüsse zu ersten Lockerungen zu überdenken und entsprechend anzupassen.
Von diesem Montag an dürfen erstmals seit der angeordneten Schließung in der Corona-Krise gewisse Läden wieder öffnen. Ausgenommen sind Geschäfte mit einer Ladenfläche von mehr als 800 Quadratmetern. Darauf hatten sich Bund und Länder geeinigt. Kfz- und Fahrradhändler sowie Buchhandlungen dürfen ungeachtet ihrer Größe öffnen. Doch nicht in allen Bundesländern kann zum Wochenstart geshoppt werden. In Bayern, Berlin, Thüringen und Brandenburg dürfen Geschäfte später öffnen.
Unions-Fraktionsvize Carsten Linnemann (CDU) plädiert für verkaufsoffene Sonntage, um den Einzelhandel zu stärken. "Wir müssen sofort das Sonntagsöffnungsverbot für Geschäfte lockern", sagte er der "Rheinischen Post" (Montag). Es sei nötig, einen zusätzlichen Tag zum Verkauf der Waren zu nutzen, "damit der Einzelhandel die Verluste ein Stück weit auffangen kann", sagte der Chef der Mittelstands- und Wirtschaftsunion.
Genth sagte, der Einzelhandel habe sich dafür ausgesprochen, bei entsprechenden Gesundheitsvorgaben die Geschäfte wieder zu öffnen - und zwar diskriminierungsfrei. "Lockerungen der Ladenschließung dürfen sich nicht an Betriebsgrößen oder Verkaufsflächen festmachen", kritisierte er.
Die Grenze von 800 Quadratmetern sei willkürlich und führe zu erheblichen Wettbewerbsverzerrungen: "Das mittelgroße Bekleidungsgeschäft und der Elektronikhändler haben weiterhin geschlossen, der durchschnittliche Schuhladen und das Haushaltswarengeschäft dürfen öffnen." Kunden seien verunsichert, Händler müssten teils "zusehen, wie der Nachbar wieder aufmacht - nur, weil der ein paar Quadratmeter weniger Verkaufsfläche hat".
Es gibt aus Sicht des Handels kein Sachargument für eine stufenweise Öffnung. Abstands- und Hygieneregeln könnten sowohl in kleinen als auch großen Geschäften eingehalten werden. Der Flickenteppich aus unterschiedlichen Regeln in den Bundesländern sorge für zusätzliche Verwirrung und Verwerfungen: "Auch in einem föderalen Staat wie der Bundesrepublik muss in einer solchen Krisenlage maximale Abstimmung zwischen Bund und Ländern das Gebot der Stunde sein."/sl/DP/zb
Von diesem Montag an dürfen erstmals seit der angeordneten Schließung in der Corona-Krise gewisse Läden wieder öffnen. Ausgenommen sind Geschäfte mit einer Ladenfläche von mehr als 800 Quadratmetern. Darauf hatten sich Bund und Länder geeinigt. Kfz- und Fahrradhändler sowie Buchhandlungen dürfen ungeachtet ihrer Größe öffnen. Doch nicht in allen Bundesländern kann zum Wochenstart geshoppt werden. In Bayern, Berlin, Thüringen und Brandenburg dürfen Geschäfte später öffnen.
Unions-Fraktionsvize Carsten Linnemann (CDU) plädiert für verkaufsoffene Sonntage, um den Einzelhandel zu stärken. "Wir müssen sofort das Sonntagsöffnungsverbot für Geschäfte lockern", sagte er der "Rheinischen Post" (Montag). Es sei nötig, einen zusätzlichen Tag zum Verkauf der Waren zu nutzen, "damit der Einzelhandel die Verluste ein Stück weit auffangen kann", sagte der Chef der Mittelstands- und Wirtschaftsunion.
Genth sagte, der Einzelhandel habe sich dafür ausgesprochen, bei entsprechenden Gesundheitsvorgaben die Geschäfte wieder zu öffnen - und zwar diskriminierungsfrei. "Lockerungen der Ladenschließung dürfen sich nicht an Betriebsgrößen oder Verkaufsflächen festmachen", kritisierte er.
Die Grenze von 800 Quadratmetern sei willkürlich und führe zu erheblichen Wettbewerbsverzerrungen: "Das mittelgroße Bekleidungsgeschäft und der Elektronikhändler haben weiterhin geschlossen, der durchschnittliche Schuhladen und das Haushaltswarengeschäft dürfen öffnen." Kunden seien verunsichert, Händler müssten teils "zusehen, wie der Nachbar wieder aufmacht - nur, weil der ein paar Quadratmeter weniger Verkaufsfläche hat".
Es gibt aus Sicht des Handels kein Sachargument für eine stufenweise Öffnung. Abstands- und Hygieneregeln könnten sowohl in kleinen als auch großen Geschäften eingehalten werden. Der Flickenteppich aus unterschiedlichen Regeln in den Bundesländern sorge für zusätzliche Verwirrung und Verwerfungen: "Auch in einem föderalen Staat wie der Bundesrepublik muss in einer solchen Krisenlage maximale Abstimmung zwischen Bund und Ländern das Gebot der Stunde sein."/sl/DP/zb
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