FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine deutliche Erholung am deutschen Aktienmarkt könnte dem Dax am Freitag in letzter Minute ein positives Wochenergebnis einbringen. Dank neuer Hoffnungstreiber in der Corona-Krise kletterte der Leitindex gegen Ende der ersten Handelsstunde um 3,01 Prozent auf 10 612,10 Punkte. Vor Ostern war er bei knapp 10 565 Punkten aus dem Handel gegangen.
Für den MDax ging es um 2,55 Prozent auf 22 347,94 Punkte nach oben, während der EuroStoxx auf europäischer Bühne um 2,82 Prozent auf 2891,68 Zähler vorrückte.
Für Rückenwind sorgte der späte Dreh ins Plus an den US-Börsen am Vorabend. Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda verwies unter anderem auf Nachrichten, die Hoffnungen auf eine Verbesserung der Corona-Lage geweckt hätten. So gebe es erneut vage Berichte, dass das Medikament Remdesivir des Pharmaunternehmens Gilead Sciences Erfolge bei Covid-19-Patienten erzielt habe.
Außerdem gab US-Präsident Donald Trump in der Nacht auf Freitag seinen Drei-Phasen-Plan für den Weg zurück zur Normalität bekannt. Eine landesweite Schließung könne keine langfristige Lösung sein, sagte er im Weißen Haus. "Wir müssen eine funktionierende Wirtschaft haben. Und wir wollen sie sehr, sehr schnell zurückhaben", sagte der US-Präsident. Einen genauen Zeitplan beinhalten seine Richtlinien jedoch nicht.
In der mittlerweile acht Wochen andauernden Corona-Krise war der Dax bis Mitte März um knapp 40 Prozent auf 8255 Punkte abgesackt, konnte sich aber in den vergangenen Wochen kräftig erholen - aktuell beläuft sich das Krisenminus nur noch auf etwas mehr als 20 Prozent. Unter Experten bleibt es aber nach wie vor umstritten, ob derzeit nur eine Zwischenerholung stattfindet oder die Wende schon geschafft wurde.
Die Charttechniker der UBS plädieren noch für eine Zwischenerholung, sie sehen den Dax weiterhin in einer "Bärenmarktrally" im übergeordneten Abwärtstrend. Ihrer Ansicht nach muss es der Leitindex zur Befreiung über die 11 000 Punkte schaffen. "Erst wenn der Bullen hier ein nachhaltiger Durchbruch nach oben gelingt, würde sich die Lage wieder aufhellen". Dieser Bruch bleibe aber weiter unwahrscheinlich, ohne ihn sei im Verlauf mit weiter fallenden Kursen zu rechnen.
In der Dax-Familie gab es mit Ausnahme einiger weniger Aktien fast nur Gewinner. Fallende Kurse gab es zum Beispiel bei den Papieren von Hellofresh und Teamviewer , die zuletzt als Profiteur der Viruskrise gehandelt wurden und gegen den Trend besonders stark zugelegt hatten.
Hohe Gewinne verbuchten zum Wochenschluss Werte aus der Autoindustrie. Mit einem Anstieg um 4,9 Prozent profitierten BMW im Dax als Branchenbester von einer Kaufempfehlung der britischen Bank HSBC.
Große Gewinner waren auch die fast vier Prozent höheren Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank . Sie galten dabei als Profiteur einer Lockerung der Eigenkapitalanforderungen im Handelsgeschäft durch die Europäische Zentralbank (EZB) in Reaktion auf eine gestiegene Börsenvolatilität. Händler verwiesen darauf, dass dieses besonders für die Deutsche Bank von großer Bedeutung sei.
Spitzenreiter waren im Dax die MTU -Aktien mit einem Anstieg um fünf Prozent, gepaart mit einem Plus von 6,3 Prozent beim MDax-Spitzenreiter Airbus . Für die beiden von der Corona-Krise schwer getroffenen Unternehmen aus der Fluzeug- und Zulieferindustrie lieferten Boeing indirekt Rückenwind. Der US-Flugzeugbauer will die gestoppte Produktion in der kommenden Woche wieder anlaufen lassen.
Unter den Nebenwerten im SDax waren auch zwei von der Viruskrise hart getroffene Aktien unter den Spitzenreitern. Papiere des Elektronikhändlers Ceconomy , der aktuell unter den Geschäftsschließungen leidet, rückten dort um 9,3 Prozent vor. Jene des Autovermieters Sixt , dem die Krise in der Reisebranche zusetzt, folgten dem um 5,1 Prozent nach oben./tih/mis
US0970231058, DE0005190003, DE0005140008, NL0000235190, US3755581036, DE0007257503, DE000A0D9PT0, DE0007231326, DE0008469008, DE0008467416, DE0009653386, EU0009658145, DE000CBK1001, DE000A161408, DE000A2YN900
Für den MDax ging es um 2,55 Prozent auf 22 347,94 Punkte nach oben, während der EuroStoxx auf europäischer Bühne um 2,82 Prozent auf 2891,68 Zähler vorrückte.
Für Rückenwind sorgte der späte Dreh ins Plus an den US-Börsen am Vorabend. Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda verwies unter anderem auf Nachrichten, die Hoffnungen auf eine Verbesserung der Corona-Lage geweckt hätten. So gebe es erneut vage Berichte, dass das Medikament Remdesivir des Pharmaunternehmens Gilead Sciences Erfolge bei Covid-19-Patienten erzielt habe.
Außerdem gab US-Präsident Donald Trump in der Nacht auf Freitag seinen Drei-Phasen-Plan für den Weg zurück zur Normalität bekannt. Eine landesweite Schließung könne keine langfristige Lösung sein, sagte er im Weißen Haus. "Wir müssen eine funktionierende Wirtschaft haben. Und wir wollen sie sehr, sehr schnell zurückhaben", sagte der US-Präsident. Einen genauen Zeitplan beinhalten seine Richtlinien jedoch nicht.
In der mittlerweile acht Wochen andauernden Corona-Krise war der Dax bis Mitte März um knapp 40 Prozent auf 8255 Punkte abgesackt, konnte sich aber in den vergangenen Wochen kräftig erholen - aktuell beläuft sich das Krisenminus nur noch auf etwas mehr als 20 Prozent. Unter Experten bleibt es aber nach wie vor umstritten, ob derzeit nur eine Zwischenerholung stattfindet oder die Wende schon geschafft wurde.
Die Charttechniker der UBS plädieren noch für eine Zwischenerholung, sie sehen den Dax weiterhin in einer "Bärenmarktrally" im übergeordneten Abwärtstrend. Ihrer Ansicht nach muss es der Leitindex zur Befreiung über die 11 000 Punkte schaffen. "Erst wenn der Bullen hier ein nachhaltiger Durchbruch nach oben gelingt, würde sich die Lage wieder aufhellen". Dieser Bruch bleibe aber weiter unwahrscheinlich, ohne ihn sei im Verlauf mit weiter fallenden Kursen zu rechnen.
In der Dax-Familie gab es mit Ausnahme einiger weniger Aktien fast nur Gewinner. Fallende Kurse gab es zum Beispiel bei den Papieren von Hellofresh und Teamviewer , die zuletzt als Profiteur der Viruskrise gehandelt wurden und gegen den Trend besonders stark zugelegt hatten.
Hohe Gewinne verbuchten zum Wochenschluss Werte aus der Autoindustrie. Mit einem Anstieg um 4,9 Prozent profitierten BMW im Dax als Branchenbester von einer Kaufempfehlung der britischen Bank HSBC.
Große Gewinner waren auch die fast vier Prozent höheren Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank . Sie galten dabei als Profiteur einer Lockerung der Eigenkapitalanforderungen im Handelsgeschäft durch die Europäische Zentralbank (EZB) in Reaktion auf eine gestiegene Börsenvolatilität. Händler verwiesen darauf, dass dieses besonders für die Deutsche Bank von großer Bedeutung sei.
Spitzenreiter waren im Dax die MTU -Aktien mit einem Anstieg um fünf Prozent, gepaart mit einem Plus von 6,3 Prozent beim MDax-Spitzenreiter Airbus . Für die beiden von der Corona-Krise schwer getroffenen Unternehmen aus der Fluzeug- und Zulieferindustrie lieferten Boeing indirekt Rückenwind. Der US-Flugzeugbauer will die gestoppte Produktion in der kommenden Woche wieder anlaufen lassen.
Unter den Nebenwerten im SDax waren auch zwei von der Viruskrise hart getroffene Aktien unter den Spitzenreitern. Papiere des Elektronikhändlers Ceconomy , der aktuell unter den Geschäftsschließungen leidet, rückten dort um 9,3 Prozent vor. Jene des Autovermieters Sixt , dem die Krise in der Reisebranche zusetzt, folgten dem um 5,1 Prozent nach oben./tih/mis
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