In dem nach der Thüringen-Wahl entflammten Personalstreit in der CDU rufen führende Politiker der Partei zu einem Ende der Debatten auf. Zugleich wurde Kritik an Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz laut, der das Erscheinungsbild der Bundesregierung als "grottenschlecht" bezeichnet und Kanzlerin Angela Merkel hart kritisiert hatte. Zugleich steht CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer innerparteilich in der Kritik.
Gesundheitsminister Jens Spahn zeigte sich genervt von den Diskussionen. "Wir sind auf dem Weg, den Fehler zu machen, den eine andere große Volkspartei gemacht hat, wenn es nämlich um die Frage geht, dass Verfahrensfragen vor Ideen stehen oder Personen vor Lösungen", sagte der CDU-Politiker am Mittwoch beim Treffen "Düsseldorf IN" der "Rheinischen Post".
Die CDU habe gerade erst einen Parteivorsitzenden-Wettbewerb gehabt, bei dem sich die Partei mit der Frage beschäftigt habe, wie es weitergehe. "Und nun führen wir ein Jahr später schon wieder eine Debatte", sagte der CDU-Politiker. Die Frage, ob Kramp-Karrenbauer nach dem Parteitag Ende November noch Parteichefin sein werde, antwortete Spahn mit "Ja".
Die Kritik von Merz ließ Spahn nicht gelten. "Das, was wir in den 18 Monaten, die wir mit der Regierung im Amt sind, gemacht haben, kann sich ziemlich gut sehen lassen", sagte der Minister. "Aber wir haben es gleichzeitig geschafft, dass es keiner merkt", fügte er einschränkend hinzu./DP/zb
AXC0008 2019-10-31/05:23