Mit Abgaben dürfte die Wall Street in den Donnerstag starten. Damit dürften die Vortagesgewinne wieder abgegeben werden. Die US-Notenbank hatte wie erwartet den Leitzins zum dritten Mal in diesem Jahr gesenkt, gleichzeitig aber auch eine Zinspause signalisiert. US-Notenbankpräsident Jerome Powell zeichnete jedoch ein durchwachsenes Bild der US-Wirtschaft. Damit scheint eine weitere Zinssenkung in diesem Jahr zwar erst einmal ausgeschlossen, doch die US-Notenbank dürfte ihr weiteres Vorgehen vor allem an die weiteren US-Konjunkturdaten knüpfen.
Der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht für Oktober, der zum Wochenausklang veröffentlicht wird, dürfte einen ersten Hinweis geben, ob sich der Arbeitsmarkt weiterhin robust entwickelt. Dazu kommt am Freitag der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe im Oktober. Bereits am Donnerstag stehen der Einkaufsmanager Chicago für Oktober sowie die persönlichen Einnahmen und Ausgaben für September auf der Agenda.
Der Future auf den S&P-500 verliert aktuell 0,3 Prozent.
Neues gibt es auch vom US-chinesischen Handelskonflikt. Bloomberg hatte am Donnerstag berichtet, auf chinesischer Seite gebe es Zweifel, ob mit US-Präsident Donald Trump ein langfristiges Handelsabkommen erreicht werden könne. Derweil sollen die Gespräche wie geplant weitergehen, unabhängig von der Absage des Gipfels der Mitgliedsländer der asiatisch-pazifischen Wirtschaftskooperation, teilte das chinesische Handelsministerium mit. Hier sollte ursprünglich ein sogenanntes "Phase-1-Abkommen" unterzeichnet werden.
"Die Handelspolitik dürfte weiterhin der Hauptfaktor für die Stimmung am Markt bleiben, die laufende Berichtssaison dürfte dagegen nur auf die entsprechenden Einzelwerte Auswirkungen haben", erklärt Chris Zaccarelli, Chief Investment Officer von Independent Advisor Alliance. "Die Notenbankpolitik dürfte dagegen etwas in den Hintergrund gedrängt werden".
Leicht gestützt werden sollte die Stimmung dagegen von den am Vortag nachbörslich veröffentlichten Quartalszahlen von Apple und Facebook. Umsatz und Ergebnis des iPhone-Herstellers hatten die Prognosen des Marktes übertroffen. Der Umsatz stieg um 1,8 Prozent auf 64,04 Milliarden Dollar. Die Nachfrage nach sogenannten Wearables und Diensten wie Apples Musik-Streaming-Abonnements und mobiler Bezahlung konnte den Rückgang der iPhone-Verkäufe um 9,2 Prozent im Quartal ausgleichen. Der Gewinn sank dagegen um 3 Prozent auf 13,7 Milliarden Dollar. Je Aktie verdiente Apple mit 3,03 Dollar noch immer mehr, als Analysten mit 2,83 Dollar erwartet hatten. Die Apple-Aktie ist vor der Startglocke noch nicht aktiv, nachbörslich war es um 2,0 Prozent nach oben gegangen.
Facebook hat im dritten Quartal netto 6,09 Milliarden Dollar verdient, 18 Prozent mehr als noch im Vorjahreszeitraum. Dies entsprach einem Gewinn je Aktie von 2,12 Dollar. Der Umsatz verbesserte sich um 29 Prozent auf 17,654 Milliarden Dollar. Facebook übertraf damit die Analystenschätzungen von 1,91 Dollar je Aktie Gewinn bzw. 17,4 Milliarden Dollar Umsatz. Die Aktie kletterte nachbörslich um 4,5 Prozent.
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October 31, 2019 07:15 ET (11:15 GMT)
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