Die künftige EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen will erreichen, dass Europa stärker die digitale Zukunft mitprägt. "Es ist unsere Pflicht, an einem besseren System zu arbeiten, das auf unseren Werten von Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit basiert", sagte von der Leyen am Donnerstag in Berlin.
Zugleich räumte sie ein, Europa werde hart arbeiten müssen, um eine größere Rolle in der Digital-Ära zu spielen. Dafür müsse man die digitale Kompetenz der Bürger steigern "und die nötigen Regeln für Unternehmen schaffen, die einen verantwortungsvollen Umgang mit Daten sichern". Als Beispiele für bisherige Schritte nannte sie unter anderem die europäische Datenschutz-Grundverordnung DSGVO und die Urheberrechtsreform.
Von der Leyen hielt die Laudatio für die diesjährige Preisträgerin des Axel Springer Awards, die US-Wirtschaftswissenschaftlerin Shoshana Zuboff. Sie ist eine scharfe Kritikerin des "Überwachungskapitalismus", bei dem Nutzerdaten dazu dienten, das künftige Verhalten der Menschen vorherzusagen und zu beeinflussen. Zuboff sieht Google als Erfinder des Geschäftsmodells.
Der Medienkonzern Axel Springer vergab am Donnerstag den Award zum vierten Mal. Die vorherigen Preisträger waren Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, der Erfinder des World Wide Web, Tim Berners-Lee, sowie Amazon-Chef Jeff Bezos./so/DP/he
AXC0417 2019-11-07/20:42