NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen pendeln am Dienstag nach der jüngsten Rekordjagd um die Schlusskurse vom Vortag. Der S&P-500 hat zu Handelsbeginn ein neues Rekordhoch erzielt. Veröffentlichte Konjunkturdaten sind besser als erwartet ausgefallen.
Im frühen Geschäft steigt der Dow-Jones-Index um 0,1 Prozent auf 28.256 Punkte, der S&P-500 verbessert sich ebenfalls um 0,1 Prozent, während der Nasdaq-Composite etwas nachgibt.
Hatten die Märkte zu Wochenanfang noch von dem erzielten Teil-Handelsabkommen zwischen den USA und China und guten Konjunkturdaten profitiert, dächten Anleger nun vermehrt über Gewinnmitnahmen nach, heißt es von Marktteilnehmern. Auch melden sich vorsichtige Stimmen zum Handelsdeal: So sei über das erzielte Abkommen im Detail bisher nur wenig bekannt. Zudem bestünden zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt auch weiterhin Spannungen.
Industrieproduktion stark gestiegen
Derweil ist die US-Industrieproduktion in November stark gestiegen, da die Produktion im Automobilsektor nach einem Streik bei General Motors (GM) wieder kräftig in Gang kam. Die Produktion erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat um 1,1 Prozent, wie die Federal Reserve mitteilte. Das ist der stärkste Zuwachs seit Oktober 2017. Volkswirte hatten nur eine Zunahme um 0,8 Prozent prognostiziert. Die Kapazitätsauslastung der US-Industrie verbesserte sich auf 77,3 Prozent von 76,6 im Vormonat. Ökonomen waren von 77,4 Prozent ausgegangen. Für den Vormonat wurde die Auslastung auf 76,6 (vorläufig: 76,7) Prozent revidiert.
Auch die Neubautätigkeit hat sich im November ausgeweitet. Die Zahl der Baubeginne erhöhte sich zum Vormonat um 3,2 Prozent auf einen hochgerechneten Jahreswert von 1,365 Millionen. Volkswirte hatten 2,0 Prozent prognostiziert. Die Zahl der erteilten Baugenehmigungen ist gegenüber dem Vormonat um 1,4 Prozent auf eine Jahresrate von 1,482 Millionen geklettert. Prognostiziert worden war ein Minus von 3,5 Prozent.
Boeing von Produktionsstopp belastet
Unter den Einzelwerten stehen Boeing weiter im Fokus. Angesichts neuerlicher Verzögerungen bei der Wiederfreigabe der Boeing 737 Max für den Flugdienst stoppt der US-Konzern vorübergehend die Produktion im Januar. Wie lange der Airbus-Konkurrent die Fertigung der Unglücksmaschine unterbrechen will, wurde nicht mitgeteilt. Die Aktie gibt 1,5 Prozent nach. Bereits am Vortag war dies aus informierten Kreisen durchgesickert und hatte die Aktie unter Druck gesetzt.
Eli Lilly steigen 1,1 Prozent. Der Pharmakonzern rechnet im kommenden Jahr mit einem deutlichen Gewinnanstieg auf bereinigter Basis. Der Ausblick für das Ergebnis je Aktie liegt über den Erwartungen der Analysten. Dass der Konzern die Gewinnprognose für das laufende Jahr leicht zurückgenommen hat, stört die Anleger offenbar nicht. Grund ist nach Unternehmensangaben eine Belastung im Zusammenhang mit dem Rückkauf von Schuldtiteln.
Brexit-Sorgen belastet Pfund
Das Pfund gibt mit neuen Sorgen über einen möglichen harten Brexit deutlich nach. Premierminister Boris Johnson will im Unterhaus ein Gesetz verabschieden lassen, das eine Verlängerung des EU-Austritts über die nun im Rahmen des erwarteten Brexit-Abkommens anbrechende Übergangsphase bis Ende 2020 hinaus ausschließt.
Sollte die Übergangsfrist nicht verlängert werden und Großbritannien die EU ohne Freihandelsabkommen verlassen, könnte das Pfund bis auf 1,15 US-Dollar fallen, so UBS Global Wealth Management. Das Pfund notiert aktuell bei 1,3159 Dollar, nach 1,3329 am späten Montag.
US-Anleihen, als vermeintlich sichere Anlage, tendieren wenig verändert. Die Rendite zehnjähriger Papiere sinkt um 0,1 Basispunkt auf 1,88 Prozent. Der Goldpreis zeigt sich ebenfalls kaum verändert bei 1.476 Dollar.
Am Ölmarkt erhöhen sich die Preise. Die US-Sorte WTI steigt um 0,7 Prozent auf 60,66 Dollar, die europäische Sorte Brent legt 0,6 Prozent zu auf 65,72 Dollar zu. Impulse könnten nach Handelsschluss von den wöchentlichen API-Daten zu den Rohöllagerbeständen kommen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 28.256,30 0,07 20,41 21,13 S&P-500 3.193,77 0,07 2,32 27,40 Nasdaq-Comp. 8.811,23 -0,03 -3,00 32,79 Nasdaq-100 8.571,45 0,01 1,12 35,41 US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,63 0,0 1,63 42,4 5 Jahre 1,70 -0,5 1,70 -22,8 7 Jahre 1,81 0,5 1,81 -43,6 10 Jahre 1,88 -0,1 1,88 -57,0 30 Jahre 2,30 0,9 2,29 -77,0 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:22 Uhr Mo., 18:02 Uhr % YTD EUR/USD 1,1152 +0,10% 1,1144 1,1140 -2,7% EUR/JPY 122,20 +0,06% 122,10 122,15 -2,8% EUR/CHF 1,0944 -0,06% 1,0953 1,0962 -2,8% EUR/GBP 0,8477 +1,12% 0,8406 0,8358 -5,8% USD/JPY 109,58 -0,04% 109,55 109,66 -0,1% GBP/USD 1,3159 -1,00% 1,3259 1,3329 +3,1% USD/CNH (Offshore) 6,9934 +0,04% 6,9972 6,9928 +1,8% Bitcoin BTC/USD 6.746,76 -1,88% 6.869,26 7.082,76 +81,4% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 60,66 60,21 +0,7% 0,45 +25,1% Brent/ICE 65,72 65,34 +0,6% 0,38 +18,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.475,99 1.476,20 -0,0% -0,22 +15,1% Silber (Spot) 17,02 17,05 -0,2% -0,03 +9,9% Platin (Spot) 926,00 929,60 -0,4% -3,60 +16,3% Kupfer-Future 2,81 2,82 +0,0% +0,00 +5,9% ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/err/cln
(END) Dow Jones Newswires
December 17, 2019 10:22 ET (15:22 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.
