FRANKFURT (Dow Jones)--Der schweizerische Aufzug- und Rolltreppenhersteller Schindler winkt bei einer Übernahme der Thyssenkrupp-Aufzugssparte ab. Es gebe "mindestens fünf Gründe", die gegen einen Erwerb des Geschäfts sprächen, sagte der langjährige Schindler-CEO und Verwaltungsratsmitglied Alfred N. Schindler in einem Interview mit der Zeitschrift Finanz und Wirtschaft in der Online-Ausgabe vom Dienstag. An erster Stelle stünden dabei die drohenden Kartellrechtsstreitigkeiten, denn eine Fusion mit Thyssenkrupp Elevator würde "gigantische Schwierigkeiten" entlang der ganzen Wertschöpfungskette verursachen.
"Wir wollen aber ohne Not weder finanzielle Werte vernichten noch sozialen Aderlass provozieren", sagte er weiter. Sollte der finnische Kone-Konzern die Thyssenkrupp-Sparte übernehmen, geht Schindler davon aus, dass dies einen "doppelten Krieg" auslösen könnte. Erstens sollte es zu Kartellrechtsstreitigkeiten kommen, und zwar nicht nur in Deutschland, sondern auch in der EU, den USA, Australien, Kanada und China. Dazu käme ein harter Preiskrieg. Die Kartellprozesse würden drei bis fünf Jahre dauern, der Preiskrieg wesentlich länger, so Schindler weiter. Seiner Meinung nach wäre eine Private-Equity-Gesellschaft der beste Käufer für das Geschäft. denn "je neutraler ein potenzieller Käufer, desto weniger kartellrechtliche Probleme, Preiskrieg und integrationsbedingte Entlassungen gibt es."
Der Thyssenkrupp-Konzern will sich im Rahmen seines Konzernumbaus von der Aufzugssparte trennen.
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November 13, 2019 01:19 ET (06:19 GMT)
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