MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Der US-Netzwerkgigant Cisco hat mit seinem Ausblick eine massive Enttäuschung geliefert. Während sich die Zahlen zum abgelaufenen Quartal recht gut lesen, hat das Unternehmen mit seinen Erwartungen für das zweite Quartal die Prognosen der Experten unterboten.
Denn Cisco sieht für das zweite Geschäftsquartal einen Gewinn je Aktie von 75 bis 77 Cent. Analysten hatten aber 79 Cent erwartet. Ähnlich ist das Bild bei der Umsatzprognose: hier sieht Cisco einen Rückgang zum Vorjahresquartal von 3 bis 5 Prozent, während die Cisco-Beobachter ein Plus von 2,4 Prozent erwartet hatten.
Im ersten Geschäftsquartal hat Cisco eine Umsatzsteigerung um 0,6 Prozent auf 13,16 (Vorjahr: 13,07) Milliarden Dollar vorzuweisen. Analysten hatten Cisco weniger zugetraut, nämlich 13,08 Milliarden Dollar. Auch beim Ergebnis lag der Konzern über den Erwartungen. Mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 84 Cent wurde die Prognose um 3 Cent übertroffen. Auf unbereinigter Basis wurden 68 (Vorjahr: 77) Cent je Anteilsschein erreicht, der Nettogewinn insgesamt sank auf 2,93 (3,55) Milliarden Dollar, das war ein Minus von 18 Prozent.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
13:00 Walmart Inc, Ergebnis 3Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Erzeugerpreise Oktober PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: -0,3% gg Vm Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: -0,3% gg Vm 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 215.000 zuvor: 211.000 17:00 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 3.098,00 +0,08% Nikkei-225 23.141,55 -0,76% Hang-Seng-Index 26.380,21 -0,72% Kospi 2.127,95 +0,26% Shanghai-Composite 2.914,78 +0,33% S&P/ASX 200 6.735,10 +0,55%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
An den Börsen in Ostasien und Australien lässt sich am Donnerstag keine einheitliche Tendenz ausmachen. Schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten, unter anderem aus China und Japan, dämpfen vielerorts die Kauflaune. Bei den Einzelwerten macht in vielen Fällen die Berichtssaison die Kurse. So fällt Schwergewicht Tencent in Hongkong um 2,6 Prozent, nachdem die Drittquartalszahlen des chinesischen Technologiegiganten die Erwartungen verfehlt haben. In Tokio geht es mit Mitsubishi UFJ um 1,4 Prozent nach unten. Die japanische Bank hat im zweiten Geschäftsquartal einen massiven Gewinnrückgang verbucht. Ebenfalls an der japanischen Börsen springen Z Holdings, die Aktien der Muttergesellschaft von Yahoo Japan, um fast 17 Prozent nach oben nach Medienberichten, wonach das Unternehmen die Chat-App "Line" kaufen will. Die Aktie des Apple-Zulieferers Foxconn, formal Hon Hai Precision Industry, sinkt in Taiwan um 0,2 Prozent. Das Unternehmen hatte einen höheren Gewinn ausgewiesen, als Analysten erwartet hatten.
US-NACHBÖRSE
Während sich die Bilanzsaison in den USA ihrem Ende nähert, hat mit Cisco am Mittwoch nach Börsenschluss nochmals ein Schwergewicht der US-Unternehmenslandschaft Geschäftszahlen vorgelegt (siehe Tagesthema). Umsatz und Gewinn im ersten Geschäftsquartal des Netzwerkausrüsters lagen etwas über den Erwartungen. Allerdings enttäuschte der Ausblick. Die Aktie fiel daraufhin im nachbörslichen Handel auf nasdaq.com um 5,1 Prozent.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 27.783,86 0,33 92,37 19,10 S&P-500 3.094,02 0,07 2,18 23,42 Nasdaq-Comp. 8.482,10 -0,05 -3,99 27,83 Nasdaq-100 8.259,81 -0,05 -3,98 30,49 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 799 Mio 791 Mio Gewinner 1.365 1.394 Verlierer 1.574 1.531 Unverändert 96 115
Dow-Jones-Rekordhoch - Zwischen Konjunkturhoffnung und China-Sorgen hat sich die Wall Street bewegt. Der Dow-Jones-Index, der am Vortag noch hinterherhinkte, erreichte ein neues Rekordhoch bei 27.806 Punkten, getragen vor allem vom Vormarsch der Disney-Aktie. Sie führte den Dow mit einem Plus von 7,3 Prozent klar an und stiegen auf ein Rekordhoch. Der Unterhaltungskonzern hat für seinen am Vortag angelaufenen Streamingdienst Disney+ auf Anhieb über 10 Millionen Abonnenten gewonnen. Die Aktie des Konkurrenten Netflix sackte um 3 Prozent ab. Apple stiegen um 1 Prozent und erreichten ebenfalls ein neues Allzeithoch. Der iPhone-Konzern hat seit 1. November seinen eigenen Streamingdienst Apple TV+.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,63 -2,4 1,65 42,8 5 Jahre 1,69 -4,1 1,73 -23,8 7 Jahre 1,80 -4,6 1,84 -45,1 10 Jahre 1,88 -3,6 1,92 -56,5 30 Jahre 2,36 -5,1 2,41 -70,8
Renten als klassische Fluchtanlagen profitierten von den wieder gestiegenen Sorgen im Handelsstreit, aber auch wegen der Lage in Hongkong. Steigende Notierungen drückten die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 3,6 Basispunkte auf 1,88 Prozent. Mit den Verbraucherpreisen legten die Rentennotierungen temporär noch einen Tick zu. In der Kernrate wurden die Markterwartungen exakt getroffen - in der Gesamtbetrachtung stiegen die Preise im Oktober aber etwas deutlicher als geschätzt. Händler sahen durchaus Spielraum für Zinssenkungen, auch wenn Powell wenig Grund für selbige ausmacht.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:10 % YTD EUR/USD 1,0996 -0,1% 1,1008 1,1003 -4,1% EUR/JPY 119,54 -0,2% 119,74 120,01 -4,9% EUR/GBP 0,8569 +0,1% 0,8565 0,8569 -4,8% GBP/USD 1,2831 -0,2% 1,2852 1,2842 +0,7% USD/JPY 108,71 -0,1% 108,77 109,08 -0,9% USD/KRW 1170,05 -0,1% 1170,87 1167,35 +5,0% USD/CNY 7,0200 -0,0% 7,0234 7,0145 +2,1% USD/CNH 7,0219 -0,1% 7,0291 7,0158 +2,2% USD/HKD 7,8269 -0,0% 7,8282 7,8302 -0,1% AUD/USD 0,6799 -0,5% 0,6834 0,6845 -3,5% NZD/USD 0,6394 -0,3% 0,6413 0,6405 -4,8% Bitcoin BTC/USD 8.660,01 -0,9% 8.739,76 8.722,76 +132,8%
Am Devisenmarkt steuerten Anleger den vermeintlichen Fluchthafen Yen angesichts der Krisenherde an. Der Dollar fiel auf 108,78 Yen nach einem Vortageshoch klar oberhalb der Marke von 109. Den eigentlichen Verlierer der Trump-Aussagen stellte jedoch der chinesische Renminbi. Devisenanalyst Hao Zhou von der Commerzbank sprach von einer wieder steigenden Risikoscheu vor dem Hintergrund der jüngsten Trump-Aussagen. Die Differenzen zwischen China und den USA blieben weiterhin gewaltig. Selbst falls es zu einem vorläufigen Abkommen kommen sollte, sei es unwahrscheinlich, dass dadurch der Streit zwischen den USA und China grundlegend gelöst werde, so Zhou. Derweil näherte sich der Euro von oben der 1,10er Marke zum Dollar. Powells Hinweis auf stabile Leitzinsen stützte den Greenback etwas.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 57,51 57,12 +0,7% 0,39 +18,9% Brent/ICE 62,75 62,37 +0,6% 0,38 +13,5%
Am Ölmarkt drehten die Preise mit optimistischen Äußerungen der Opec ins Plus, US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich je Fass um 0,8 Prozent auf 57,23 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 0,7 Prozent auf 62,50 Dollar.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.466,27 1.463,25 +0,2% +3,02 +14,3% Silber (Spot) 17,00 16,99 +0,1% +0,01 +9,7% Platin (Spot) 875,95 875,51 +0,1% +0,44 +10,0% Kupfer-Future 2,65 2,64 +0,2% +0,01 -0,0%
Gold zog mit den wieder gestiegenen Sorgen im Handelsstreit an, aber auch mit jenen über die Lage in Hongkong. Der Goldpreis stieg um 0,5 Prozent auf 1.464 US-Dollar je Feinunze.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
POLITIK USA
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
November 14, 2019 04:43 ET (09:43 GMT)
Zum Auftakt der live übertragenen Anhörungen in der Ukraine-Affäre hat ein hochrangiger US-Diplomat mit neuen belastenden Aussagen den Druck auf Präsident Donald Trump erhöht. Der Geschäftsträger der US-Botschaft in Kiew, William Taylor, berichtete unter Eid, ihm sei gesagt worden, Trump seien vor allem Ermittlungen in Kiew gegen dessen innenpolitischen Rivalen Joe Biden wichtig. Der US-Präsident kritisierte die Anhörungen im Repräsentantenhaus als "Hexenjagd".
US-HAUSHALTSDEFIZIT
Die US-Regierung hat für den ersten Monat ihres neuen Fiskaljahres ein Haushaltsdefizit von 134 Milliarden US-Dollar ausgewiesen. Damit stieg das Defizit im Zwölfmonatszeitraum zum ersten Mal seit Februar 2013 auf mehr als 1 Billion Dollar.
KONJUNKTUR CHINA
Die chinesische Industrieproduktion legte im Oktober um 4,7 Prozent im Vorjahresvergleich zu. Im September war das Wachstum mit 5,8 Prozent deutlich stärker. Ökonomen hatten mit einem Wachstum von 5,2 Prozent gerechnet. Die Einzelhandelsumsätze legten im vergangenen Monat um 7,2 (September: 7,8) Prozent zu. Die Konsensschätzung hatte auf einen gleichbleibenden Wert gelautet. Die Anlageinvestitionen in den Städten, ein viel beachteter Indikator für die Bautätigkeit, erhöhten sich im Zeitraum von Januar bis Oktober um 5,2 Prozent und lagen damit ebenfalls unter den Prognosen der Ökonomen. Im Zeitraum Januar bis September hatte das Wachstum noch bei 5,4 Prozent gelegen.
KONJUNKTUR JAPAN
Japans Wirtschaft ist im dritten Quartal so langsam gewachsen wie seit einem Jahr nicht mehr. Der Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China, aber auch die Spannungen zwischen Japan und Südkorea belasteten die Exporte. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte zwischen Juli und Oktober auf das Jahr hochgerechnet um 0,2 Prozent zu, nachdem im Vorquartal noch eine Expansion um 1,8 Prozent verzeichnet worden war.
ÖLVORRÄTE USA
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 0,5 Millionen Barrel gesunken, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. Die Benzinbestände erhöhten sich um 2,3 Millionen Barrel. Für die offiziellen Daten am Mittwoch erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Zunahme von 1,5 Millionen und bei Benzin ein Minus von 1,2 Millionen Barrel.
YAHOO JAPAN
und die Chat-App Line führen Verhandlungen im Hinblick auf eine Fusion. Im Falle eines Abschlusses könnte die Transaktion dem Technologiekonzern Softbank und ihrem CEO Masayoshi Son eine größere Präsenz bei Internet-Werbung und Zahlungsanwendungen in Japan verschaffen. SoftBank kontrolliert Yahoo Japan über Tochtergesellschaften.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/gos/cln
(END) Dow Jones Newswires
November 14, 2019 04:43 ET (09:43 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.