FRANKFURT (Dow Jones)--Der Dieselskandal holt Volkswagen in Kanada ein. Wie die kanadische Regierung mitteilte, hat sie den Autobauer wegen Verletzung der Umweltgesetze des Landes unter dem Canadian Environmental Protection Act von 1999 in 60 Fällen verklagt. Eine Anhörung vor dem Ontario Court of Justice sei für den 13. Dezember anberaumt worden.
Wie die Regierung weiter mitteilte, beziehen sich von den 60 Fällen 58 auf mutmaßliche Gesetzesverstöße zwischen Januar 2008 und Dezember 2015. Die Regierung beschuldigt VW, widerrechtlich knapp 128.000 Fahrzeuge importiert zu haben, die nicht die Emissionsstandards des Landes erfüllten. Zwei weitere Fälle beziehen sich demnach auf den Vorwurf irreführender Informationen.
Der Dieselskandal bei Volkswagen wurde am 18. September 2015 durch eine Bekanntmachung der US-Behörden öffentlich. Volkswagen räumte ein, in rund 11 Millionen Autos illegale Abschalteinrichtungen eingebaut zu haben, die die Emissionen auf dem Prüfstand drückten, damit diese niedriger erschienen als es tatsächlich im Straßenverkehr der Fall war. Vor allem in den USA musste Volkswagen massive Straf- und Entschädigungszahlungen leisten.
Laut der Mitteilung aus Kanada sind die Klagen das Ergebnis einer im September 2015 begonnen Untersuchung wegen der Verwendung eines sogenannten "Defeat Device". Ein Volkswagen-Sprecher sagte, der Konzern kooperiere vollumfänglich mit den Behörden. Man werde dem Gerichtstermin nachkommen und eine Lösung vorschlagen. Details würden bei der Anhörung präsentiert.
(Mitarbeit: Stephen Nakrosis)
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/mgo/flf
(END) Dow Jones Newswires
December 09, 2019 14:28 ET (19:28 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.