FRANKFURT (Dow Jones)--Aurubis muss um den im Mai vereinbarten Kauf der belgisch-spanischen Metallo-Gruppe für 380 Millionen Euro bangen. Die EU-Kommission machte Bedenken um den Wettbewerb im Bereich des Ankaufs von Kupferschrott zur Aufbereitung geltend und kündigte eine vertiefte Prüfung des Vorhabens an.
Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager machte geltend, dass im Zuge der wachsenden Bedeutung von Elektroautos auch die Kupfernachfrage steigen dürfte. "Eine gut funktionierende, wettbewerbsfähige Kupfer-Recycling-Industrie spielt eine zentrale Rolle bei der Deckung des künftigen Bedarfs der europäischen Industrie", erklärte sie.
Metallo hat sich auf die Verarbeitung und Aufbereitung von Nichteisenmetallschrott und insbesondere Kupferschrott spezialisiert. Zusammen hätten beide Unternehmen "einen sehr großen kumulierten Marktanteil beim Kauf und bei der Aufbereitung von Kupferschrott", so die Kommission in ihrer vorläufigen Einschätzung.
Beide seien engste Wettbewerber, und bei Aufbereitung von komplexem und von zinnhaltigem Kupferschrott seien sie auch die einzigen beiden infrage kommenden Abnehmer. Es sei zu befürchten, dass "das aus dem Zusammenschluss hervorgehende Unternehmen im Bereich der Beschaffung von Kupferschrott zwecks Aufbereitung eine beherrschende Stellung einnehmen könnte", schreibt die Kommission.
Im bisherigen Verfahren hätten beide Seiten keine Angebote gemacht, um die Bedenken auszuräumen. Bis zum 3. April hat die Kommission nun Zeit, eine Entscheidung zu fällen. Eigentlich wollte Aurubis die Metallo-Übernahme bis zum Jahresende abgeschlossen haben.
Anfang Februar war Aurubis mit dem Verkauf der Walzproduktsparte an die Wieland Werke an einem Veto aus Brüssel gescheitert.
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November 19, 2019 10:30 ET (15:30 GMT)
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