BERLIN (Dow Jones)--Die deutsche Wirtschaft plädiert wegen der Corona-Krise für eine Verlängerung der Brexit-Übergangsphase. Denn bei den Brexit-Verhandlungen der Europäischen Union mit dem Vereinigten Königreich über die zukünftigen Beziehungen herrsche derzeit angesichts des Coronavirus Stillstand.
"Der Zeitplan bis Jahresende war schon vorher ambitioniert, jetzt wird er aus Sicht der Wirtschaft zunehmend unrealistisch. Neben den Auswirkungen des Coronavirus auch noch mit einem unkalkulierbaren Brexit umzugehen, könnte die betroffenen Unternehmen überfordern", warnte Ilja Nothnagel, Mitglied des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK).
Es sei in beiderseitigem Interesse, die bis Ende 2020 laufende Übergangsphase anzupassen. Gerade für die exportorientierten deutschen Unternehmen sei es wichtig, dass London und Brüssel möglichst umfangreich die künftigen Beziehungen regelten. Für den DIHK steht im Vordergrund, dass der EU-Binnenmarkt geschützt, EU-Standards im Handel mit Großbritannien auch künftig beibehalten und Verhandlungen auf Augenhöhe geführt werden. Auch müssten Zölle vermieden, Transportwege aufrechterhalten und die Bürokratie beim Warenaustausch möglichst gering gehalten werden, so Nothnagel.
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April 14, 2020 10:05 ET (14:05 GMT)
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