In den letzten Handelstagen des starken
Börsenjahres 2019 dürfte der Überraschungsgrad politischer
Nachrichten den Ausschlag geben, ob der Dax
Der Handelsstreit zwischen den USA und China hat nach der grundsätzlichen Einigung auf ein erstes Teilabkommen vorerst an Brisanz verloren. "Das war das lang erhoffte Signal zur Entspannung", sagt Analyst Patrick Franke von der Landesbank Helaba. Die Unterzeichnung im Januar dürfte nur noch eine Formsache sein. Mit Blick auf den Brexit ist zudem bereits bekannt, dass der britische Premierminister Boris Johnson einen No-Deal-Austritt seines Landes aus der Europäischen Union am 31. Januar 2020 nicht ausschließt. Diese Nachricht hatte der Dax bereits in der Vorweihnachtswoche mit leichten Verlusten quittiert.
Von Unternehmensseite wird angesichts der Weihnachtsfeiertage und Ferienzeit bis Jahresende ebenfalls nichts erwartet. Wirtschaftsdaten sind zugleich dünn gesät und kommen vor allem aus den USA. Schließlich öffnet dort nach einem verkürzten Handel am Heiligabend die Börse bereits am 26. Dezember wieder ganz normal. Auch am Silvestertag sind die Aktienmärkte in den Vereinigten Staaten Vollzeit geöffnet, während in Europa einige Börsen wie hierzulande geschlossen sind und andere eine verkürzte Handelsmöglichkeit anbieten. An Neujahr hingegen wird weder in Europa noch in den USA gehandelt.
Die deutsche Agenda der Konjunkturdaten ist "sehr überschaubar", wie Helaba-Analyst Franke sagt. Angekündigt sind lediglich für Montag Importdaten des Monats November. Aus den USA könnte dagegen - neben mehr oder weniger interessanten Immobiliendaten und den an Heiligabend anstehenden Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter - vor allem das Verbrauchervertrauen von Interesse sein. Die Dezemberdaten werden vom Forschungsinstitut Conference Board aber erst an Silvester bekannt gegeben.
"Alles in allem wird im alten Jahr wohl nicht mehr viel passieren", erwartet denn auch Analyst Uwe Streich von der Landesbank Baden-Württemberg. "Da die Börsenumsätze zugleich aber gering sein werden, kann es im Fall unerwarteter Nachrichten durchaus zu stärkeren Ausschlägen nach oben oder unten kommen", sagt er. "Ein Rekordhoch im Dax ist somit durchaus möglich."/ck/la/jha/
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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AXC0206 2019-12-20/15:38