BERLIN (Dow Jones)--Intelligente Messsysteme für Energienetze können ab sofort bundesweit eingesetzt werden. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat am Freitag seine Marktanalyse veröffentlicht und darin die Freigabe für den Einbau sogenannter Smart-Meter-Gateways erteilt. Dieser Bericht war Voraussetzung für den lange erwarteten Rollout der Systeme.
Smart-Meter-Gateways ermöglichen die sichere Kommunikation zwischen den Akteuren im Energiesystem. Aus Wettbewerbsgründen mussten mindestens drei Geräte unterschiedlicher Anbieter die aufwendige Sicherheitsprüfung durchlaufen. Geprüft wurden die Lösungen von EMH Metering, von Power Plus Communications und OpenLimit SignCubes sowie dem Unternehmen Sagemcom Dr. Neuhaus. BSI-zertifizierte Geräte sollen künftig etwa in verbrauchsstarken Haushalten, energieintensiven Unternehmen oder größeren Erzeugungsanlagen zum Einsatz kommen. Auch Wärmepumpen, Nachtspeicherheizungen und Ladepunkte für E-Autos sind mögliche Anwendungen.
Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), der zuvor die Verzögerungen bei der Freigabe kritisiert hatte, wies darauf hin, dass die Smart-Meter-Gateways nun nach Anwendungsfällen differenziert worden seien. "Hier hätten wir uns durchaus ein offensiveres, innovationsfreundlicheres Ergebnis gewünscht, denn technisch ist bereits heute nachweislich viel mehr möglich", erklärte die ZVEI-Energie-Bereichsleiterin Anke Hüneburg. Das Potenzial der hochsicheren Kommunikationsplattform müsse breit nutzbar gemacht werden. Der Prozess dazu müsse schneller und unkomplizierter laufen als bisher. "Wir erwarten demnach insbesondere hinsichtlich des Einsatzes bei Erneuerbare-Energien-Anlagen noch in diesem Jahr Fortschritte", so Hüneburg.
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January 31, 2020 10:18 ET (15:18 GMT)
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