Von Andy Pasztor
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Wiederzulassung der 737 MAX von Boeing könnte sich noch weiter nach hinten verschieben. Der Flugzeughersteller hat eigenen Angaben zufolge ein weiteres Software-Problem entdeckt, was eine Wiederzulassung durch die US-Flugaufsichtsbehörde FAA nochmals verzögern könnte. Das Software-Problem verhindere das Einschalten der Flugkontrollcomputer in der Maschine vor dem Start.
Die Panne, an deren Behebung Boeing aktuell arbeitet, ist das jüngste einer ganzen Reihe unerwarteter technischer Probleme, welche eine Rückkehr der mit einem weltweiten Flugverbot belegten Maschinen über viele Monate hinweg kompliziert und verzögert haben - und nun eine weitere Verzögerung nach sich ziehen könnten.
"Wir machen die notwendigen Aktualisierungen und arbeiten mit der FAA an der Einreichung dieser Änderung und halten unsere Kunden und Lieferanten auf dem Laufenden", sagte ein Boeing-Sprecher. Bevor das Problem in der vergangenen Woche entdeckt wurde, war nach Angaben von Personen, die über die Details informiert wurden, geplant, dass das Unternehmen und die FAA bis Ende Januar einen wichtigen Zulassungsflug absolvieren.
Doch aktuell sehe es immer mehr danach aus, dass dieses Datum bis mindestens in den Februar verschoben werde, so die Personen weiter. Die Dauer der Verzögerung werde vor allem davon abhängen, wie lange die Ingenieure von Boeing bräuchten, um das Problem zu lösen und dann zu überprüfen, ob die gefundene Lösung auch zuverlässig funktioniere.
Die 737-MAX-Flotte ist nach zwei tödlichen Abstürzen seit fast einem Jahr am Boden, und der Zeitpunkt der Rückkehr in die Luft ist immer noch ungewiss. Boeing kündigte im Dezember einen Produktionsstopp der Flotte an. Die Wiederinbetriebnahme der 737 MAX wurde zuletzt weiter getrübt, nachdem eine Reihe interner E-Mails, die an den Kongress geschickt wurden, zeigten, dass Boeing-Mitarbeiter das Design der 737 MAX verspotteten und damit prahlten, die mit der Genehmigung beauftragten Bundesbehörden getäuscht zu haben.
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January 17, 2020 15:28 ET (20:28 GMT)
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