Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Bundesbank wird ein Knotenpunkt für gemeinsame digitale Finanzinnovationen der Zentralbanken aus aller Welt. Zusammen mit der französischen Notenbank baut sie ein Innovationszentrum an den Standorten Frankfurt am Main und Paris auf, wie die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) mitteilte. Die beiden Notenbanken gehörten damit für das Eurosystem zum globalen Netzwerk "BIZ Innovation Hub" der BIZ.
"Als Betreiber des Standorts Frankfurt freuen wir uns darauf, gemeinsam mit Notenbanken aus aller Welt die Digitalisierung im Finanzsystem voranzutreiben", kommentierte Bundesbankpräsident Jens Weidmann den Beschluss der BIZ. Die internationale Gemeinschaft der Zentralbanken solle dabei an der Innovationskraft der Bundesbank teilhaben und von ihrer operativen Stärke im Betrieb von IT-Systemen profitieren. Umgekehrt erhoffe er sich von den Partnerzentralbanken vielfältige Impulse für die technologische Weiterentwicklung der Bundesbank, sagte Weidmann.
Innovative Anwendungen im Zentralbankwesen können laut Bundesbank zum Beispiel den Zahlungsverkehr effizienter gestalten, Finanzaufsicht in Echtzeit ermöglichen und die Cybersicherheit erhöhen. Ein wesentlicher Nutzen der nun vereinbarten Vernetzung liege im Auf- und Ausbau eines internationalen digitalen Ökosystems der Zentralbanken, in dem sie Anwendungen und Technologien bündeln könnten.
Insgesamt wird das "BIZ Innovation Hub" der Mitteilung zufolge aus sieben globalen Knotenpunkten bestehen. Auch mit der Bank of Canada, der Bank of England und einer Gruppe von vier nordeuropäischen Zentralbanken wird die BIZ demnach Innovationszentren eröffnen. Schon im vergangenen Jahr wurden die ersten drei Innovationszentren bei der Hongkong Monetary Authority, der Monetary Authority of Singapore und der Schweizerischen Nationalbank eröffnet.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
DJG/hab/kla
(END) Dow Jones Newswires
June 30, 2020 07:15 ET (11:15 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.