Nach den am Vortag im Handelsverlauf an der Wall Street gesehenen neuerlichen Kursverlusten aus Angst vor einer Coronavirus-Pandemie, sieht es auch am Donnerstag nicht nach einer Gegenbewegung aus. Der Dow-Jones-Index könnte damit sein sechstes Tagesminus in Folge einfahren.
Indikationen sehen ihn und auch die anderen großen Indizes bis zu 0,8 Prozent niedriger starten. Negative Impulse kommen aus Europa, wo Aktienindizes wie der DAX erneut in die Knie gehen um teilweise deutlich über 2 Prozent. Die Zweitlesung des US-BIP im vierten Quartal 2019 dürfte darüber ebenso eher im Hintergrund eine Rolle spielen wie weitere anstehende Konjunkturdaten.
Für Verunsicherung sorgen neben den insbesondere außerhalb Chinas steigenden Fallzahlen Meldungen wie die über eine Neuinfektion einer zuvor bereits als geheilt entlassenen Patienten in Japan oder über einen in den USA infizierten Mann, bei dem der Ansteckungsweg bislang nicht nachvollziehbar ist.
Derweil mehren sich die Warnungen von Unternehmen, dass wegen Störungen der Lieferkette vor allem in China als Folge der Virusausbreitung Umsatz- und Gewinnausblicke nicht mehr zu halten sind. Prominentestes Beispiel ist Microsoft, nachdem vor einigen Tagen bereits Apple einen entsprechenden Hinweis gegeben hatte.
Microsoft werden vorbörslich auf Nasdaq.com 2,3 Prozent niedriger gestellt, Apple 1,4 Prozent. Daneben werden diverse Einzelwerte von der Vorlage der Quartalsberichte bewegt werden. Unter anderem gilt dies für L Brands (aktuell: minus 3,1 Prozent), Marriott International, Booking Holdings (jeweils noch keine Indikation), Etsy (plus 12,5 Prozent) und Teladoc (plus 16,4 Prozent).
Weiter gesucht sein dürften in diesem Umfeld als sicher geltende Anlagehäfen wie Staatsanleihen und das Gold. Mit 1,30 Prozent hat die zehnjährige US-Rendite mittlerweile ein Rekordtief erreicht.
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February 27, 2020 06:14 ET (11:14 GMT)
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