FRANKFURT (dpa-AFX) - Tiefrote Zahlen und dennoch ein erfolgreiches Jahr? Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing ist von seinem im Sommer angestoßenen radikalen Umbauplan für Deutschlands größtes Geldhaus überzeugt. Aktionäre und Investoren müssen sich allerdings weiter gedulden: Nach allem, was bisher bekannt ist, war 2019 für die Deutsche Bank das fünfte Jahr in Folge mit roten Zahlen. An diesem Donnerstag (30.1.) legt der Dax -Konzern in Frankfurt die Bilanz vor.
Nach neun Monaten stand unter dem Strich ein Verlust von 4,1 Milliarden Euro in den Büchern der Deutschen Bank. Die Kosten für die Neuausrichtung - inklusive Abfindungen - machen sich ebenso bemerkbar wie die Einstellung des Aktienhandels. Zudem macht das Zinstief der gesamten Branche im ohnehin hart umkämpften deutschen Markt zu schaffen. Für das Gesamtjahr 2019 rechnen Analysten im Schnitt mit rund fünf Milliarden Euro Verlust bei der Deutschen Bank.
Sewing hatte Anfang Juli eine grundlegende Neuausrichtung des Instituts auf den Weg gebracht. Das Investmentbanking, das dem Geldhaus milliardenschwere Strafen einbrockte, wird kräftig gestutzt. Kern der neu ausgerichteten Deutschen Bank soll eine Unternehmensbank werden, die sich um Mittelständler, Familienunternehmen und multinationale Konzerne kümmert.
Die Zahl der Vollzeitstellen im Konzern will der Vorstand bis Ende 2022 um rund 18 000 auf weltweit 74 000 verringern. Bislang hat die Bank nicht öffentlich gemacht, wie stark der Personalabbau einzelne Regionen oder Sparten betreffen wird. Ende September vergangenen Jahres gab es im Deutsche-Bank-Konzern noch 89 958 Vollzeitstellen.
Der Umbau komme gut voran, betonte Sewing im Dezember bei einem Investorentag. "Wir spüren große Unterstützung für den eingeschlagenen Weg - sei es von Kunden, Mitarbeitern und Aufsichtsbehörden. Das wird es uns erleichtern, unseren Umbau konsequent fortzusetzen." Einen prominenten Unterstützer hat die Bank für ihren Aufsichtsrat gewonnen: Der ehemalige SPD-Chef und Ex-Vize-Kanzler Sigmar Gabriel soll in das Kontrollgremium einziehen.
Die Deutsche Bank blickt auf eine 150-jährige Geschichte zurück: Im Jubiläumsjahr 2020 strebt der Vorstand schwarze Zahlen an. Das Management erwarte "ein ausgeglichenes Ergebnis oder sogar etwas darüber", hatte Finanzvorstand James von Moltke Ende Oktober gesagt. Analysten sind skeptischer: Sie erwarten unter dem Strich auch 2020 noch rote Zahlen bei Deutschlands größtem Geldhaus.
Das Geschäftsjahr 2018 war ursprünglich das erste mit einem Überschuss seit 2014. Die Bank erklärte es aber auf Basis einer Neuberechnung nachträglich zu einem weiteren Verlustjahr. Weil die bisherigen Zahlen wegen der Neuaufstellung der Geschäftsbereiche nicht mehr mit künftigen Ergebnissen vergleichbar gewesen wären, hat die Deutsche Bank diese rückwirkend angepasst. Auf Basis dieser "Pro-Forma-Ergebnisse" ergab sich inklusive Zinszahlungen für sogenannte Nachranganleihen für 2018 unterm Strich ein Verlust von 52 Millionen Euro. Ursprünglich hatte das Institut für das Jahr 2018 einen Gewinn von 267 Millionen Euro ausgewiesen./ben/DP/zb
Nach neun Monaten stand unter dem Strich ein Verlust von 4,1 Milliarden Euro in den Büchern der Deutschen Bank. Die Kosten für die Neuausrichtung - inklusive Abfindungen - machen sich ebenso bemerkbar wie die Einstellung des Aktienhandels. Zudem macht das Zinstief der gesamten Branche im ohnehin hart umkämpften deutschen Markt zu schaffen. Für das Gesamtjahr 2019 rechnen Analysten im Schnitt mit rund fünf Milliarden Euro Verlust bei der Deutschen Bank.
Sewing hatte Anfang Juli eine grundlegende Neuausrichtung des Instituts auf den Weg gebracht. Das Investmentbanking, das dem Geldhaus milliardenschwere Strafen einbrockte, wird kräftig gestutzt. Kern der neu ausgerichteten Deutschen Bank soll eine Unternehmensbank werden, die sich um Mittelständler, Familienunternehmen und multinationale Konzerne kümmert.
Die Zahl der Vollzeitstellen im Konzern will der Vorstand bis Ende 2022 um rund 18 000 auf weltweit 74 000 verringern. Bislang hat die Bank nicht öffentlich gemacht, wie stark der Personalabbau einzelne Regionen oder Sparten betreffen wird. Ende September vergangenen Jahres gab es im Deutsche-Bank-Konzern noch 89 958 Vollzeitstellen.
Der Umbau komme gut voran, betonte Sewing im Dezember bei einem Investorentag. "Wir spüren große Unterstützung für den eingeschlagenen Weg - sei es von Kunden, Mitarbeitern und Aufsichtsbehörden. Das wird es uns erleichtern, unseren Umbau konsequent fortzusetzen." Einen prominenten Unterstützer hat die Bank für ihren Aufsichtsrat gewonnen: Der ehemalige SPD-Chef und Ex-Vize-Kanzler Sigmar Gabriel soll in das Kontrollgremium einziehen.
Die Deutsche Bank blickt auf eine 150-jährige Geschichte zurück: Im Jubiläumsjahr 2020 strebt der Vorstand schwarze Zahlen an. Das Management erwarte "ein ausgeglichenes Ergebnis oder sogar etwas darüber", hatte Finanzvorstand James von Moltke Ende Oktober gesagt. Analysten sind skeptischer: Sie erwarten unter dem Strich auch 2020 noch rote Zahlen bei Deutschlands größtem Geldhaus.
Das Geschäftsjahr 2018 war ursprünglich das erste mit einem Überschuss seit 2014. Die Bank erklärte es aber auf Basis einer Neuberechnung nachträglich zu einem weiteren Verlustjahr. Weil die bisherigen Zahlen wegen der Neuaufstellung der Geschäftsbereiche nicht mehr mit künftigen Ergebnissen vergleichbar gewesen wären, hat die Deutsche Bank diese rückwirkend angepasst. Auf Basis dieser "Pro-Forma-Ergebnisse" ergab sich inklusive Zinszahlungen für sogenannte Nachranganleihen für 2018 unterm Strich ein Verlust von 52 Millionen Euro. Ursprünglich hatte das Institut für das Jahr 2018 einen Gewinn von 267 Millionen Euro ausgewiesen./ben/DP/zb