Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE POST - CO2-Emissionen müssten teurer werden, fordert der Post-Chef Frank Appel im Handelsblatt-Interview. Darin sieht der Topmanager die beste Möglichkeit, den technologischen Wandel in Richtung Klimaschutz zu beschleunigen. "Die Lösung liegt einerseits in künstlichen und andererseits in alternativen Treibstoffen", so der promovierte Naturwissenschaftler. Von einem Handel mit CO2-Zertifikaten hält er wenig. Damit die Wirtschaft verlässlich planen kann, verlangt Appel stattdessen konkrete Preiserhöhungen für Treibstoffe - und das möglichst global. "Wenn ich weiß, die Tonne CO2 kostet überall auf der Welt zehn, 20 oder 50 Euro, kann ich daraus errechnen, ob ich aus einer entsprechenden Investition einen positiven Beitrag erhalte oder keinen." Die aktuell beschlossene Erhöhung des Benzinpreises um sieben Cent hält er für den "richtigen Schritt in die richtige Richtung". Die selbst gesetzte Frist, das eigene Geschäft bis 2050 CO2-frei zu betreiben, will Appel nicht verkürzen. Den größten Anteil an den Emissionen der Post habe nicht der Lieferwagenverkehr, sondern der Flugverkehr. (Handelsblatt S. 4)
VOLKSWAGEN - Etwa 1,8 Millionen Besitzer von Autos mit einem EA-189-Motor - dem meistverkauften Schummeldiesel - haben noch keine Ansprüche vor Gericht gegen Volkswagen oder Tochterfirmen wie Skoda geltend gemacht. Und können das auch nicht mehr, so die Haltung des Autobauers: "Aus Sicht von Volkswagen können alle Klagen, die 2019 bei den Gerichten eingegangen sind, allein der Verjährung wegen schon keinen Erfolg haben", teilt das Unternehmen aus Wolfsburg mit. Verbraucherschützer und Anwälte sehen das anders, sehen als letzte Frist den 31. Dezember. "Das Zeitfenster ist noch nicht geschlossen", sagt etwa Rechtsanwalt Christopher Rother. (SZ S. 19)
CREDIT SUISSE - Die Beschattungsaffäre bei Credit Suisse weitet sich aus. Laut Medienberichten ließ die Schweizer Großbank auch ihren Ex-Personalchef Peter Goerke überwachen. Credit Suisse will die Berichte nun prüfen. Im Herbst war bekannt geworden, dass die Bank ihren langjährigen Chef der Vermögensverwaltungssparte beschatten ließ, bevor dieser zum Konkurrenten UBS wechselte. (Handelsblatt S. 32)
SCOUT24 - Tobias Hartmann, Chef des Kleinanzeigenportalbetreibers Scout24, ist mit dem Verkauf der Tochtergesellschaft Autoscout24 an den US-Investor Hellman & Friedman (H&F) sehr zufrieden. "Wir werden Autoscout24 für einen Rekordpreis von knapp 2,9 Milliarden Euro veräußern", sagte Hartmann dem Handelsblatt. Das sei eine "ausgezeichnete Prämie". Die Transaktion soll in der ersten Jahreshälfte 2020 abgeschlossen werden. Hartmann ist überzeugt, einen guten Käufer gefunden zu haben: "Hellman & Friedman wird ein gutes Zuhause für Autoscout sein." Die bisherige Autotochter von Scout24 werde weiter wachsen, sagte Hartmann. Rund 500 Mitarbeiter sind von dem Verkauf betroffen. (Handelsblatt)
DEUTSCHE BAHN - Die Deutsche Bahn will ihr Glasfasernetz von 18.500 Kilometern entlang der Schienen öffnen und an Telekom-Firmen vermieten. Damit biete man Unternehmen und Gemeinden Zugang zu schnellen Datenübertragungen auch in entlegenen Gebieten, hieß es. Für den Vertrieb hat der Staatskonzern die "DB Broadband" gegründet. Bereits in diesem Jahr seien in einer Pilotphase erste Projekte umgesetzt werden. Die Bahn selbst braucht das Netz für die eigene Kommunikation. In einem internen Konzernpapier, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt, ist die Rede von einem großen Kundeninteresse. Es gebe bereits Anfrage für 6.700 Kilometer Kabel mit einem Umsatzpotenzial von 2,4 Millionen Euro. Bis 2023 sei ein Umsatz von über 42 Millionen Euro geplant, die einen Betriebsgewinn von 22 Millionen Euro bringen sollen. (Welt S. 9)
CECONOMY - Die Märkte von Mediamarkt und Saturn sollen schrumpfen und überall soll ein Reparaturdienst einziehen. Bernhard Düttmann, der neue Chef der Konzernmutter Ceconomy, hält attraktive Filialen für die beste Antwort auf die wachsende Online-Konkurrenz. (SZ S. 19/FAZ S. 19)
HALLHUBER - Der Filialist Hallhuber besinnt sich nach der Gerry-Weber-Pleite auf seine Stärken - und will in zwei Jahren die Gewinnschwelle erreichen. "Hallhuber hat sich einen eigenen Stil bewahrt", sagte Rouven Angermann, Chef des Münchener Unternehmens, im Gespräch mit dem Handelsblatt. "Der ist sehr feminin und spricht moderne berufstätige Frauen an." Angermann hofft vor allem, dass viele Frauen zu schätzen wissen, dass sie bei Hallhuber "Kleidung mit Premiumqualität zu Preisen bekommen, die rund 30 Prozent unter vergleichbaren Produkten liegen". Angermann will so vor allem eines schaffen: sich von den sogenannten Mainstream-Marken in der Mitte des Modemarktes fernhalten. Dort ist der Verdrängungswettbewerb besonders stark. (Handelsblatt S. 16)
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December 18, 2019 00:26 ET (05:26 GMT)
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