ZÜRICH (Dow Jones)--Wenig verändert hat die Börse in der Schweiz am Donnerstag geschlossen. Mit der Erholung an der Wall Street eliminierte der Markt in der Schweiz die Tagesverluste im späten Geschäft. Neben dem Zahlenausweis von Schwergewicht Nestle bremsten Meldungen um die Coronaepidemie in China den Markt. Die Zahl der Erkrankten in der hauptsächlich betroffenen Provinz Hubei ist innerhalb eines Tages massiv angestiegen, verursacht durch eine veränderte Diagnosemethode, wie es von den Behörden hieß. Dies bestärkte Befürchtungen, dass von Peking womöglich verharmlosende Informationen über Ausmaß und Tempo weitergegeben werden. Daneben stand der Markt ganz im Bann der Berichtssaison, denn außer Nestle gewährte noch eine Reihe weiterer großer Unternehmen Einblick in die Bücher.
Der SMI gewann 3 Punkte auf 11.092. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 11 Kursverlierer und 9 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 64,12 (zuvor: 46,63) Millionen Aktien.
Die Nestle-Aktie verlor 2,2 Prozent. Von durchwachsenen Zahlen sprach ein Händler. Der Umsatz liege etwas unter, der Gewinn dagegen über den Erwartungen. Beim Ausblick sei der Markt misstrauisch, weil die Auswirkungen des Coronavirus nicht enthalten sind. Die Experten von Bryan Garnier urteilten, Nestle habe das Ziel eines organischen Umsatzwachstums für 2020 von 4 bis 6 Prozent zeitlich nach hinten verschoben. Die Umsätze seien im vierten Quartal um 3,3 Prozent gesunken - organisch um 3 Prozent gestiegen, damit jedoch unter den Erwartungen geblieben.
Credit Suisse zeigten sich nach Zahlen mit einem Plus von 0,2 Prozent etwas freundlicher als der Markt. Dort hieß es, das Geschäftsjahr 2019 sei einen Tick besser als erwartet verlaufen. Gut seien der bessere Verlauf im "Wealth Management" und die höheren Einnahmen. Der Ausblick auf 2020 sei verhalten optimistisch. Die UBS-Aktie verlor 0,4 Prozent.
Zurich Insurance hat mit ihren Zahlen den Markt überzeugt. "Alle hauseigenen Ziele sind übertroffen worden", sagte ein Händler. In allen Geschäftsbereichen laufe es rund, der Konzernumbau sei damit sehr erfolgreich verlaufen. Der Betriebsgewinn 2019 sprang um 16 Prozent nach oben, die Dividende soll auf 20 Franken je Aktie erhöht werden von zuletzt 19. Die Titel verteuerten sich um 1,8 Prozent.
Clariant notierten nach dem Geschäftsausweis sehr fest. Der Kurs stieg um gut 4 Prozent. "Die Zahlen liegen auf breiter Front über den Erwartungen", sagte ein Händler. Das EBITDA liege etwa 12 Prozent über den Schätzungen. "Außerdem treibt ein neues Sparprogramm den Kurs", ergänzte er. Auch die Analysten von Baader Helvea zeigen sich äußerst angetan von den Ergebnissen.
Stark präsentierte sich auch die Roche-Aktie, die 1,7 Prozent gewann und damit die Verluste am Gesamtmarkt abfederte. Damit setzte der Wert seine relative Stärke gegenüber dem breiten Markt fort. Seit Jahresbeginn liegt er über 9 Prozent im Plus, während der SMI lediglich 4 Prozent zugelegt hat.
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February 13, 2020 11:45 ET (16:45 GMT)
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