FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Donnerstag seine zweitägige Erholung abgebrochen und ist wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 12 000 Punkten gesackt. Ein überraschend schwacher Ausblick des Zulieferers Continental zog die gesamte Auto-Branche und auch den Leitindex nach unten. Zudem haben die Sorgen um die Auswirkungen der Coronavirus-Krise den Aktienmarkt weiter fest im Griff.
Mit einem Abschlag von 1,51 Prozent auf 11 944,72 Punkten beendete das deutsche Börsenbarometer den Handel. Der MDax büßte 1,58 Prozent auf 25 679,69 Punkte ein. Auch im restlichen Europa und in den USA sah es für die Börsen wieder trüb aus. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor nach drei freundlichen Handelstagen 1,67 Prozent auf 3363,58 Punkte. Auch in Paris und London ging es auf diesem Niveau abwärts. An der Wall Street, wo sich die Kurse am Vortag wieder deutlich erholt hatten, büßte der Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss 2,3 Prozent ein.
Wie erwartet werde die Börse inzwischen wegen drohender Einbußen durch das neuartige Coronavirus reihenweise mit Umsatz- und Gewinnwarnungen von Unternehmen konfrontiert, sagte Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets. "Damit werden nach den berechtigten Befürchtungen nun Fakten geschaffen."
An diesem Tag erschütterte Continental die Anleger: Wegen des weltweiten Auto-Abschwungs, des Umbruchs der Branche und der Risiken der Virus-Epidemie blickt der Autozulieferer und Reifenkonzern mit großer Sorge ins neue Geschäftsjahr. Die Hannoveraner rechnen nach einem Milliardenverlust 2019 und einer gekürzten Dividende für 2020 mit einer weiter sinkenden Ertragskraft. "Der Ausblick kam für uns wie ein Schock", sagte etwa Analyst Erwann Dagorne von der Barclays Bank.
Die Conti-Aktien brachen um 12,4 Prozent ein und sackten damit auf das tiefste Niveau seit sieben Jahren. Vom Rekordhoch vom Januar 2018 hat sich der Kurs gedrittelt. Im Sog der trüben Zukunftsprognosen büßten an diesem Donnerstag auch die Papiere der Autohersteller Daimler mit minus 3,8 Prozent und Volkswagen mit minus 2,7 Prozent kräftig ein. Im MDax verloren die Anteile des Zulieferers Hella 5,6 Prozent. Im SDax ging es für die Aktien von Schaeffler um 4,0 Prozent abwärts.
Aktien von Banken standen ebenfalls auf den Verkaufslisten ganz oben: Die Papiere der Deutschen Bank gaben um 3,1 Prozent nach. Der Kursgewinn der Aktie zu Jahresbeginn von bald 50 Prozent ist damit wieder so gut wie weggeschmolzen. Die Papiere der Commerzbank büßten 4,2 Prozent ein und erreichten ein neues Rekordtief. "Das Virus sorgt für noch tiefere Zinsen und damit dürfte das dunkle Zeitalter für Europas Bankensektor wohl noch etwas länger andauern", brachte es CMC-Analyst Stanzl auf den Punkt.
Für ProSiebenSat.1 sah es nach vorgelegten Zahlen und enttäuschenden Jahresprognosen für 2020 ebenfalls sehr trüb aus. Die Aktien sackten erstmals wieder seit einem Jahrzehnt unter 10 Euro. Mit einem Abschlag von 7,1 Prozent schlossen sie knapp darüber.
Um 4,9 Prozent ging es für die Aktien von Dialog Semiconductor abwärts - trotz einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank. Denn die Aktie muss in Kürze die Dax-Familie verlassen. Sie wird aus dem MDax und den TecDax entfernt, da der Firmensitz in Großbritannien und damit außerhalb der EU liegt.
Lichtblicke gab es an diesem Tag nur wenige. Zu diesen zählten die Merck-Aktien mit plus 0,3 Prozent. Der Pharma- und Chemiekonzern erreichte seine Ziele für 2019 und will auch in diesem Jahr weiter wachsen. Bei Hugo Boss freuten sich die Anleger über eine unerwartet hohe Dividende, der Kurs des Modeunternehmens legte um 2,8 Prozent zu.
Am Rentenmarkt trat die Umlaufrendite mit minus 0,62 Prozent auf der Stelle. Der Rentenindex Rex gab geringfügig um 0,01 Prozent auf 146,27 Punkte nach. Der Bund-Future stieg um 0,60 Prozent auf 178,62 Punkte. Der Euro legte nach den Verlusten vom Vortag wieder zu und notierte am frühen Abend bei 1,1192 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1187 (Mittwoch: 1,1125) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8939 (0,8989) Euro./ck/fba
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
DE0005439004, DE0005140008, DE0007100000, GB0059822006, DE0006599905, DE0007664039, DE0008469008, DE0008467416, DE0008469107, DE0009653386, DE0007203275, EU0009652759, US2605661048, EU0009658145, DE0009652644, DE000A1PHFF7, DE000CBK1001, DE000PSM7770, DE000A13SX22, DE000SHA0159
Mit einem Abschlag von 1,51 Prozent auf 11 944,72 Punkten beendete das deutsche Börsenbarometer den Handel. Der MDax büßte 1,58 Prozent auf 25 679,69 Punkte ein. Auch im restlichen Europa und in den USA sah es für die Börsen wieder trüb aus. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor nach drei freundlichen Handelstagen 1,67 Prozent auf 3363,58 Punkte. Auch in Paris und London ging es auf diesem Niveau abwärts. An der Wall Street, wo sich die Kurse am Vortag wieder deutlich erholt hatten, büßte der Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss 2,3 Prozent ein.
Wie erwartet werde die Börse inzwischen wegen drohender Einbußen durch das neuartige Coronavirus reihenweise mit Umsatz- und Gewinnwarnungen von Unternehmen konfrontiert, sagte Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets. "Damit werden nach den berechtigten Befürchtungen nun Fakten geschaffen."
An diesem Tag erschütterte Continental die Anleger: Wegen des weltweiten Auto-Abschwungs, des Umbruchs der Branche und der Risiken der Virus-Epidemie blickt der Autozulieferer und Reifenkonzern mit großer Sorge ins neue Geschäftsjahr. Die Hannoveraner rechnen nach einem Milliardenverlust 2019 und einer gekürzten Dividende für 2020 mit einer weiter sinkenden Ertragskraft. "Der Ausblick kam für uns wie ein Schock", sagte etwa Analyst Erwann Dagorne von der Barclays Bank.
Die Conti-Aktien brachen um 12,4 Prozent ein und sackten damit auf das tiefste Niveau seit sieben Jahren. Vom Rekordhoch vom Januar 2018 hat sich der Kurs gedrittelt. Im Sog der trüben Zukunftsprognosen büßten an diesem Donnerstag auch die Papiere der Autohersteller Daimler mit minus 3,8 Prozent und Volkswagen mit minus 2,7 Prozent kräftig ein. Im MDax verloren die Anteile des Zulieferers Hella 5,6 Prozent. Im SDax ging es für die Aktien von Schaeffler um 4,0 Prozent abwärts.
Aktien von Banken standen ebenfalls auf den Verkaufslisten ganz oben: Die Papiere der Deutschen Bank gaben um 3,1 Prozent nach. Der Kursgewinn der Aktie zu Jahresbeginn von bald 50 Prozent ist damit wieder so gut wie weggeschmolzen. Die Papiere der Commerzbank büßten 4,2 Prozent ein und erreichten ein neues Rekordtief. "Das Virus sorgt für noch tiefere Zinsen und damit dürfte das dunkle Zeitalter für Europas Bankensektor wohl noch etwas länger andauern", brachte es CMC-Analyst Stanzl auf den Punkt.
Für ProSiebenSat.1 sah es nach vorgelegten Zahlen und enttäuschenden Jahresprognosen für 2020 ebenfalls sehr trüb aus. Die Aktien sackten erstmals wieder seit einem Jahrzehnt unter 10 Euro. Mit einem Abschlag von 7,1 Prozent schlossen sie knapp darüber.
Um 4,9 Prozent ging es für die Aktien von Dialog Semiconductor abwärts - trotz einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank. Denn die Aktie muss in Kürze die Dax-Familie verlassen. Sie wird aus dem MDax und den TecDax entfernt, da der Firmensitz in Großbritannien und damit außerhalb der EU liegt.
Lichtblicke gab es an diesem Tag nur wenige. Zu diesen zählten die Merck-Aktien mit plus 0,3 Prozent. Der Pharma- und Chemiekonzern erreichte seine Ziele für 2019 und will auch in diesem Jahr weiter wachsen. Bei Hugo Boss freuten sich die Anleger über eine unerwartet hohe Dividende, der Kurs des Modeunternehmens legte um 2,8 Prozent zu.
Am Rentenmarkt trat die Umlaufrendite mit minus 0,62 Prozent auf der Stelle. Der Rentenindex Rex gab geringfügig um 0,01 Prozent auf 146,27 Punkte nach. Der Bund-Future stieg um 0,60 Prozent auf 178,62 Punkte. Der Euro legte nach den Verlusten vom Vortag wieder zu und notierte am frühen Abend bei 1,1192 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1187 (Mittwoch: 1,1125) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8939 (0,8989) Euro./ck/fba
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
DE0005439004, DE0005140008, DE0007100000, GB0059822006, DE0006599905, DE0007664039, DE0008469008, DE0008467416, DE0008469107, DE0009653386, DE0007203275, EU0009652759, US2605661048, EU0009658145, DE0009652644, DE000A1PHFF7, DE000CBK1001, DE000PSM7770, DE000A13SX22, DE000SHA0159