Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) hat eine weiter nachlassende Dynamik bei der Entwicklung der Immobilienpreise in Deutschland festgestellt. Der von dem Verband berechnete Immobilienpreisindex habe im Vergleich zum zweiten Quartal 2019 um 5,5 Prozent zugelegt und stehe nun bei 166,4 Punkten, erklärte der VDP. Trotz dieser neuen Höchstmarke zeigten sich die ersten Auswirkungen der Corona-Krise auf den deutschen Immobilienmarkt.
Der auf Basis echter Transaktionsdaten für den gesamtdeutschen Markt ermittelte Index für Wohnimmobilien stieg den Angaben zufolge im zweiten Quartal um 6,0 Prozent und der für Gewerbeimmobilien um 3,9 Prozent - nach Steigerungen um 6,5 Prozent und 5,4 Prozent im Vorquartal. "Die Aufwärtsentwicklung der Preise für Wohn- und Gewerbeimmobilien hält zwar weiterhin an", erklärte VDP-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. "Allerdings setzt sich die bereits seit einigen Quartalen nachlassende Dynamik fort."
Die Covid-19-Krise treffe die Teilmärkte unterschiedlich. Während die Preise bei Wohnimmobilien weiterhin gestiegen seien, hätten sich die Transaktionsdaten für Gewerbeimmobilien in den einzelnen Objektarten im zweiten Quartal differenziert entwickelt. Büroimmobilien verteuerten sich demnach nochmals um 6,3 Prozent, die Preise für Einzelhandelsimmobilien gaben hingegen um 1,3 Prozent nach.
"Der Immobilienmarkt zeigt sich auch in der Krise bislang weiterhin recht robust", sagte Tolckmitt. Ein massiver Preisrückgang, wie er bisweilen prognostiziert worden sei, sei derzeit noch nicht zu erkennen. Es müsse aber beobachtet werden, wie sich der weitere Verlauf der Pandemie auf die Volkswirtschaft und die Einkommenssituation privater Haushalte auswirken werde. "Davon wird auch abhängen, wie sich die Immobilienpreise im zweiten Halbjahr und in den Folgejahren entwickeln", erklärte er.
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August 10, 2020 04:32 ET (08:32 GMT)
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