Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)-- In der Chemie- und Pharmabranche haben die Arbeitgeber und die Gewerkschaft nach eigenen Angaben einen "Schulterschluss" angesichts der Corona-Krise vollzogen. "Deutschland befindet sich unzweifelhaft in einer der schwierigsten Krisen seit seinem Bestehen", betonten der Verband der Chemischen Industrie (VCI) und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE).
"Wir tragen soziale Verantwortung und wollen alles uns Mögliche dazu beitragen, die Krise lösen zu helfen und deren soziale und wirtschaftliche Folgen abzumildern", stellten sie in einer gemeinsamen Erklärung fest. Die Branche sei systemrelevant. "Vom Grundstoff angefangen, muss die gesamte Wertschöpfungskette der chemisch-pharmazeutischen Industrie zwingend erhalten bleiben." Um das Gesundheitssystem arbeitsfähig zu halten, sei für die chemisch-pharmazeutische Industrie sicher zu stellen, dass die Beschäftigten auch bei eventuellen Ausgangssperren an ihren Arbeitsplatz gelangen dürften, die Rohstoffversorgung in den Lieferketten der Branche gewährleistet sei und der Transport für die im Epidemie-Gesetz genannten Produkte und deren Lieferketten gesichert werde.
"Für den Erhalt der rund 465.000 Arbeitsplätze in den Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie muss alles getan werden", forderten VCI und IG BCE. Insbesondere für den industriellen Mittelstand, aber auch für große Unternehmen stünden kurzfristig die Liquidität, die erweiterten Kurzarbeitsregeln, Steuerstundungen und Fälligkeitsverschiebungen, Bürgschaften und zinslose Kredite im Vordergrund. Vieles davon greife die Regierung in ihrem Maßnahmenpaket auf. "Weiteres wird folgen müssen", forderten die Chemiearbeitgeber und die Gewerkschaft aber.
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March 27, 2020 04:45 ET (08:45 GMT)
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