FRANKFURT (Dow Jones)--Die Lage im Maschinenbau hat sich aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie nochmals verschärft. Ende März berichteten bereits 84 Prozent der vom Branchenverband VDMA befragten Mitgliedsunternehmen von Beeinträchtigungen, inzwischen hat sich dieser Wert bis Mitte April auf 89 Prozent erhöht.
Zudem gebe es vermehrte Auftragseinbußen oder Stornierungen. "Insgesamt melden 45 Prozent der Unternehmen merkliche, 32 Prozent der Befragten sogar gravierende Auftragseinbußen oder Stornierungen. Die Lieferketten stehen ebenfalls weiter unter starkem Druck", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.
Mehr als drei Viertel der Unternehmen sehen für die nächsten drei Monate noch keine Entspannung der gestörten Lieferketten, 28 Prozent der Unternehmen erwarten sogar, dass sich die Lage verschlechtert. Die Entwicklung der Auftragslage sehen die meisten Befragten sogar noch kritischer - nachfrageseitig erwarten 43 Prozent eine Verschärfung der Situation.
Mit Blick auf die erwarteten Umsätze hat sich die Einschätzung der Unternehmen nicht wesentlich geändert: Ähnlich wie im März gehen etwa 60 Prozent der Firmen von Umsatzrückgängen zwischen 10 und 30 Prozent für das Gesamtjahr 2020 aus.
An der dritten VDMA-Blitzumfrage zu den Corona-Folgen beteiligten sich 790 Firmen aus dem Maschinenbau. Der Anteil der Unternehmen, die Kapazitätsanpassungen durchführen, ist in den letzten drei Wochen von 75 auf 83 Prozent gestiegen. "Immer mehr Unternehmen schicken ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit und veranlassen Produktionsstopps und Personalabbau - auch von Teilen der Stammbelegschaft. Dabei nutzen große Unternehmen mit mehr als 1 Milliarde Euro Jahresumsatz diese Instrumente zur Kapazitätsanpassung häufiger als mittelständische Unternehmen", erläuterte VDMA-Chefvolkswirt.
Sollte es in absehbarer Zeit zu einer Lockerung der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie kommen, erwarten je ein Drittel der Unternehmen, dass sie ein bis drei Monate beziehungsweise drei bis sechs Monate für eine Rückkehr zur Normalauslastung benötigen. Mehr als 20 Prozent der befragten Firmen rechnen sogar mit sechs bis zwölf Monaten für diesen Schritt.
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April 20, 2020 07:10 ET (11:10 GMT)
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