Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VOLKSWAGEN - In der Wolfsburger Konzernzentrale von Volkswagen wurden nach Angaben des Wirtschaftsmagazins Business Insider heimlich Strategiesitzungen mitgeschnitten. Bei den Treffen sei es darum gegangen, einen missliebigen Zulieferer loszuwerden. Die betreffenden Audiodateien sollen fast 50 Stunden lang sein. Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Braunschweig wegen einer illegalen Lauschaktion sind absehbar. (SZ S. 15/Handelsblatt S. 19)
WIRECARD - Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat sich in die Aufarbeitung des Wirecard-Skandals eingeschaltet und eine Reform der Wirtschaftsprüfung gefordert. "Wirecard ist ein Skandal, und dem müssen wir künftig wirksamer vorbauen", sagte er. Es werde darum gehen, "Regeln und Verfahren vor allem bei Wirtschafts- und Bilanzprüfung mehr Biss zu geben". Ehrliche Bilanzen seien für jedes Unternehmen wichtig, betonte Weidmann. "Beispielsweise sollten das Verfahren der Bilanzprüfung und die Aufgaben, Möglichkeiten und Haftung der Wirtschaftsprüfer überdacht werden. So müssen sie etwa in der Lage sein, internationale Verflechtungen des Geschäfts besser zu durchleuchten." Bei Wirecard habe es offenbar Betrug in ganz erheblichem Umfang gegeben, stellte der Notenbankchef fest. (Funke Mediengruppe)
WIRECARD - Der Bilanzskandal bei Wirecard hat die europäische Politik alarmiert. Nach Angaben des EU-Kommissionsvizepräsidenten Valdis Dombrovskis will die EU den Fall zum Anlass nehmen, die EU-Finanzmarktgesetzgebung zu überprüfen und gegebenenfalls die Regeln anzupassen. So könnte der deutschen Finanzaufsicht die Kontrolle über Zahlungsdienstleister wie Wirecard entzogen werden, um sie der europäischen Bankenaufsicht zuzuordnen. Die Bafin muss sich in Sachen Wirecard schwere Vorwürfe gefallen lassen. Mehrere Warnzeichen führten nicht zu einem Eingreifen, Anleger verloren Milliarden. (Handelsblatt S. 6)
CUREVAC - Das Tübinger Biotechunternehmen Curevac gilt als Hoffnungsträger in der Forschung zu einem Impfstoff gegen Covid-19. Details zum geplanten Volumen des Börsengangs und zur Bewertung sind zwar noch nicht bekannt. Doch dürfte die Firma wohl einen Emissionserlös von mehr als 200 Millionen Dollar und eine Bewertung von mehreren Milliarden Dollar anstreben, heißt es im Umfeld. Zuletzt erhielt Curevac frische Finanzmittel über 560 Millionen Euro, die Bewertung in dieser Finanzierung lag bei 1,5 Milliarden Euro. (Handelsblatt S. 37)
KRAUSS-MAFFEI WEGMANN - Der deutsche Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann will mit Flak-Panzern zum Schutz der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar beitragen. Der Konzern entsandte bereits 2018 ehemalige Soldaten in den Wüstenstaat, um die Fähigkeiten des Gepard 1A2 bei der Abwehr von Drohnenangriffen vorzuführen. Beim Probeschießen ging zwar einiges schief, laut einem internen Bericht war der katarische Kunde jedoch zufrieden. Experten zweifeln, ob die katarischen Streitkräfte in der Lage wären, die 50 Tonnen schweren Flak-Panzer auch zu bedienen. (Handelsblatt S. 24)
DEUTSCHE POST - Die Deutsche Post kündigt jetzt ihren Kunden in E-Mails an, dass sie einen Brief bekommen. Voraussetzung ist, dass diese Kunden auch eine Adresse bei den Diensten Web.de oder GMX haben und sich in einem zweistufigen Prozess für ein digitales Vorschaubild ihrer Briefe anmelden wollen. (FAZ S. 19)
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July 27, 2020 00:13 ET (04:13 GMT)
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